Immer mehr Menschen haben ein Airtag dabei – zum Beispiel am Velo oder in der Tasche. Das macht Dieben zunehmend das Leben schwer.
Velo
Ortungsgeräte wie Airtags erleichtern den Schweizer Polizeien die Arbeit. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Immer mehr Schweizer besitzen Airtags oder andere Tracking-Geräte.
  • Sie zeigen den Nutzern auf dem Smartphone ihren Standort an.
  • Das erleichtert der Polizei zunehmend die Arbeit bei Diebstahl-Fällen.
Ad

Airtags und andere Tracker gehören bei vielen Schweizern heute zur Grundausrüstung – am Schlüsselbund, in der Tasche oder am Velo. Mit Airpods, Handys und Co haben allgemein immer mehr Menschen Geräte im Hosensack, die dem Besitzer ihren Standort melden können.

Das freut die Polizeien: «Es kommt immer wieder vor, dass uns Ortungsgeräte wie Airtags die Arbeit erleichtern. So kommen dann Velos, Taschen oder Elektrogeräte plötzlich wieder zum Vorschein», sagt Michael Wirz von der Stadtpolizei Winterthur zu Nau.ch.

Eine Statistik dazu, wie häufig Airtags und Co bei der Aufklärung von Verbrechen helfen, existiere nicht. Aber es ist klar, dass das immer öfter vorkommt. «Früher gab es diese Geräte schlicht nicht», so Wirz.

Airtag
Viele Schweizer besitzen inzwischen eines: Ein Airtag.
Airpod
Airtags und andere Geräte mit Ortungsfunktion erleichtern den Polizeien immer mehr den Job.
Airpod
Denn: Viele finden ihre gestohlenen Dinge so gleich selbst und erstatten keine Anzeige. Oder sie können der Polizei mitteilen, wo das Diebesgut liegt.

Viele solche Vorfälle dürften zudem gar nicht erst erfasst werden. «Häufig ist es so, dass die Leute ihre Velos dank der Standortanzeige selbst suchen gehen. So erledigt sich das Ganze und es kommt gar nicht zu einer Anzeige.»

Gestohlene Airpods werden oft gefunden

Auch Bernhard Graser von der Kapo Aargau sagt zu Nau.ch: «Durch ihr vermehrtes Auftreten spielen elektronische Geräte mit Ortungsfunktion bei der Klärung von Straftaten tatsächlich eine immer grössere Rolle.»

Aber es seien weniger die Airtags, die Geschädigte in Diebstahl-Fällen häufig erwähnen. «Häufiger kommt vor, dass Airpods als beliebtes Diebesgut geortet werden können.»

Wurden Sie schon einmal bestohlen?

Ein Beispiel: «Anfang Dezember durchsuchte eine unbekannte Täterschaft in Buchs AG ein parkiertes Auto.» Dort fand er laut Graser Bargeld und Airpods.

Der Geschädigte habe Anzeige erstattet und konnte der Polizei den georteten Standort nennen: «Ein Kleidergeschäft im benachbarten Aarau. Zivile Fahnder führten dort eine Kontrolle durch und fanden die Kopfhörer in der Tasche eines 24-jährigen Kunden.»

Dieser habe die Airpods «zu günstig» von einem Mitbewohner gekauft, der für den Diebstahl verantwortlich gemacht wird. Das Geld blieb zwar verschwunden, doch die Airpods bekam der Besitzer zurück.

Diebe entfernen Airtags oft

Auch der Stadtpolizei Zürich sind Fälle bekannt, wo Diebesgut dank Ortungsgeräten wieder auftauchte. «Die Erfahrung zeigt jedoch, dass die Täterschaft den Airtag nach dem Diebstahl oft entfernt.»

In Einzelfällen seien Airtags auch bei der Aufklärung von Diebstählen im Kanton Basel-Stadt hilfreich gewesen, heisst es auf Anfrage. Einen wichtigen Einfluss hätten sie bislang aber nicht.

Ad
Ad