Alarmstufe Rot: Mixox Wald in Gefahr!
Der Mixox Wald steht unter massivem Druck, mit einem Drittel der Fläche, die dringend Hilfe benötigt.
Der Wald im Mixox ist unter Druck. Auf fast einem Drittel der Waldfläche ist die natürliche Verjüngung ungenügend. Bei 12 Prozent der Waldfläche besteht laut dem aktuellen kantonalen Wald-Wild-Bericht Hinterrhein-Moesano unmittelbarer Handlungsbedarf.
Sowohl bei der natürlichen Verjüngung als auch bei Pflanzungen stellt sich im Gebiet Mesolcina-Calanca Erfolg nur durch kostenintensive Schutzmassnahmen ein. Das teilte das Departement für Infrastruktur, Energie und Mobilität am Donnerstag anlässlich der Präsentation des regionalen Wald-Wild-Berichtes mit.
«In Gebieten mit einem anhaltenden und übermässigen Wildeinfluss kann sich die natürliche Waldverjüngung nicht entwickeln» hiess es in der Mitteilung. Deshalb soll in der Mesolcina mit der Jagd der Hirsch- und Rehbestand weiter reduziert werden.
Kampf gegen Wildschaden
Wo nötig, wird im Waldgebiet zudem eine Verkleinerung des Gämsbestands angestrebt. Damit sollen der Verbiss von Jungbäumen durch die Wildtiere und Baumschäden wegen abgeknabberter Rinde vermindert werden.
Nur ein gesunder und gut strukturierter Schutzwald gewährleiste nachhaltig Sicherheit, hiess es in der Mitteilung. «Wald und Wild müssen in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen.»
Etwas besser als in der Mesolcina ist die Walddynamik im Teilgebiet Schams-Avers-Rheinwald. Zwar hat sich die Verjüngungssituation dort seit 2010 rein zahlenmässig nicht merklich verbessert.
Erste positive Tendenzen
Hingegen gibt es an verschiedenen Orten im Tal, so in Andeer, einige Wälder mit Anzeichen zur Verbesserung. Dazu beigetragen haben jagdliche Eingriffe und waldbauliche Massnahmen wie Holzschläge.
«Auch wenn lokal erste positive Tendenzen festzustellen sind, muss der Regulierung und der Reduktion der Wildbestände weiterhin grösste Beachtung geschenkt werden», betonte das Departement.
Der Wald-Wild-Bericht Hinterrhein-Moesano ist der vierte von insgesamt sieben Wald-Wild-Berichten, welcher der Kanton Graubünden erarbeitet. Die darin definierten Massnahmen sind auf die Strategie Lebensraum Wald-Wild 2021 abgestimmt.