Allergikerin erlebt Wespenstich-Drama beim Wandern
Schock in den Bergen: Eine Allergikerin wird von einer Wespe gestochen – und kollabiert fast. Gerettet werden kann sie dank einer Wanderin.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Stockhorn im Berner Oberland hat sich am Mittwoch ein Wander-Drama abgespielt.
- Eine 75-jährige Allergikerin wurde von einer Wespe gestochen – und brach zusammen.
- Ihre Begleiter konnten zunächst keine Hilfe rufen, weil es kein Netz gab.
Es sollte ein gemütlicher Wandertag werden – doch der Berg-Ausflug wurde für eine Allergikerin zum Drama.
Am frühen Mittwochnachmittag ist eine 75-jährige Wanderin am Stockhorn im Berner Oberland mit einer 22-köpfigen Gruppe unterwegs. Ziel: Das nahe Bergrestaurant, wo bereits zwei Tische reserviert sind.
Doch: Knapp oberhalb des Oberstockensees wird sie von einer Wespe gestochen. Normalerweise nicht weiter schlimm, nur: Die Frau ist Allergikerin. Ihr Körper reagiert sofort. Ihr wird schwarz vor den Augen, Atemnot setzt ein.
Am Boden liegend schafft sie es noch, eine Pille gegen ihre Wespenallergie zu nehmen. Die Spritze, die sie im Fall eines Stiches bräuchte, hat sie jedoch nicht dabei.
Kein Netz, um Rega zu rufen
Ein geschockter Nau.ch-Reporter wandert zufällig am Unglücksort vorbei und beobachtet die Szene. Er berichtet: «Eine ehemalige Arztgehilfin aus dem Kanton Bern, die zufällig der Frau begegnet, erkennt den Ernst der Lage sofort.»
Dem Nau.ch-Reporter erzählt die Helferin Sabine T.* später: «Die 75-Jährige hatte einen Atemstillstand und einen ganz tiefen Puls. Sie war teilweise weggetreten.»
Dann spitzt sich das Drama zu: Die Anwesenden versuchen die Rega anzurufen – doch der Unglücksort befindet sich in einem Funkloch. Erst als eine weitere Wanderin dazu stösst, die dank eines anderen Telefon-Anbieters Empfang hat, wird die Rettungsflugwacht erreicht.
Doch das Drama geht noch weiter: Der Rega-Heli kann beim ersten Versuch nicht landen. Zu unzugänglich ist das Gelände, auf dem die Frau liegt. Erst mit einer Seil-Vorrichtung kann sie schliesslich hochgezogen werden.
Nach langen Minuten des Bangens wird die Frau dann endlich von Rettern versorgt. «Die Retterin erzählte mir danach: Hätte man nicht erkannt, dass die Wanderin in Lebensgefahr schwebte und die Rega zu alarmieren sei, hätte sie sterben können», berichtet der Reporter.
Auf Anfrage von Nau.ch bestätigt die Rega den Einsatz: «Die aufgebotene Crew der Einsatzbasis Bern versorgte die Patientin vor Ort und flog sie ins nächste geeignete Spital.» Dazu, wie es der Frau inzwischen geht, kann sie aus Patientenschutzgründen nichts sagen.
*Name der Redaktion bekannt