Alnatura-Chef sieht Potential für 30 Filialen in der Schweiz
Laut Alnatura-Chef Pesek hat es in der Schweiz Potential für acht weitere Filialen. Die Kundschaft sei aber preisbewusster geworden.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz gibt es laut Alnatura-Chef Pesek Potential für 30 Filialen.
- Aktuell gibt es 22, zwei weitere stehen vor der Eröffnung.
- Er verteidigt die Preise gegen die Kritik des Preisüberwachers.
Alnatura-Schweiz-Chef Boris Pesek sieht Potential für 30 Filialen in der Schweiz. Bisher gibt es hierzulande 22 der von der Migros betriebenen Bio-Supermärkte aus Deutschland – im Kanton Zürich stehen zwei weitere vor der Eröffnung.
«Der Expansionsentscheid liegt aber letztlich bei der Genossenschaft Migros Zürich, die das Konzept hierzulande betreibt», so Pesek in einem Interview mit der «Schweiz am Wochenende». Auch Alnatura merke, dass die Kundschaft preisbewusster geworden sei. «Darunter leiden die sogenannten Zusatzkäufe. Ein schönes Stück Fleisch fällt dann beispielsweise wieder aus dem Körbli.»
Ende letzten Jahres kritisierte der Preisüberwacher angeblich überhöhte Margen bei Bio-Lebensmittel. Pesek kann dieser Kritik nichts abgewinnen: «Der Preisüberwacher müsste auch die konventionellen Preise überprüfen. Diese sind viel zu günstig. Bio hat seinen Preis. Die biologische Landwirtschaft generiert weniger Ertrag und ist aufwendig. Eine angeblich zu hohe Marge an ein paar einzelnen Produkten festzumachen, ist problematisch.»
Zu den Margen bei Alnatura äusserte sich Pesek allerdings nicht. Allerdings seien die Herstellungskosten bei Bio vollständig eingepreist, was bei konventionellen Produkten nicht der Fall sei. «Dabei verursachen gerade sie in der Regel langfristig die viel höheren Folgekosten für die Umwelt durch ihren Pestizideinsatz.»
Um Bio-Produkte konkurrenzfähiger zu machen, plädierte Pesek für finanzielle Anreize: «Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, dass nachhaltige Produkte eine tiefere Mehrwertsteuer erhalten würden, um der Kundschaft einen zusätzlichen Kaufanreiz zu geben.»