Alpthal SZ: Einwohner stellen sich hinter Impfbus-Verbot
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweizer Impfwoche ist heute Montag offiziell gestartet.
- Nicht so in Alpthal SZ: Der Gemeinderat erteilte dem Impfbus ein Halteverbot.
- Mehrere Beizer und Anwohner stellen sich hinter den Entscheid. Kritik: fast keine.
Heute Montag startet in der Schweiz die Impfwoche: Mit Konzerten und anderen Events soll auf die Impfung «gluschtig» gemacht werden. Im Kanton Schwyz sollte ausserdem ein Impfbus zum Piks animieren.
Nicht überall kommt das gut an. Die Gemeinde Alpthal SZ etwa erteilte dem Gefährt kurzerhand ein Halteverbot. Der Gemeindepräsident Adelbert Inderbitzin begründete: «Es gibt hier kein Bedürfnis nach Impfungen.»
Eine Umfrage im Dorf zeigt: Viele geben ihm recht.
Xaver Reichlin, Betreiber des Restaurants Schlittestübli in Alpthal, ist zufrieden. «Ich bin vom Entscheid 100 Prozent überzeugt. Das wäre ein sinnloses Unterfangen.»
Jene, die sich impfen lassen wollten, hätten dies längst getan. Reichlin klagt: «Mit dieser Impfkampagne werden Millionen verschwendet! Es bringt doch nichts, wenn dieser Bus zu uns hochfährt und sich dann doch niemand impfen lässt.»
Können Sie den Entscheid des Gemeinderats von Alpthal SZ nachvollziehen?
Und weiter: «Falls es Menschen gibt, die vom Impfbus Gebrauch machen wollen, können diese ja auch ins Nachbardorf Einsiedeln.»
Gastro-Besitzer: «Kein böser Wille dahinter!»
Ebenso Walter Reichhut, Geschäftsführer vom Restaurant Alpschloss zum Pfauen: «Das hat der Gemeinderat ganz richtig entschieden, da ist kein böser Wille dahinter. Wir haben hier oben nicht einmal ein Einkaufszentrum, geschweige denn ein Spital! Was soll da der Impfbus zu uns hochfahren?» Auch Reichhut findet mit Blick auf die Kosten: Wer sich impfen lassen wolle, könne dies im Nachbarort tun.
Impfbus-Verbot – Apotheken wollen sich nicht äussern
Etwas kritischer sieht dies Urs Seeholzer. Er ist Geschäftsführer der Apotheke Hofmatt im Nachbarort Schwyz.
Laut Seeholzer handle es sich bei Alpthal um eine eher konservative Gemeinde. «Ich finde es schade, wurde das so entschieden.»
In der von Alpthal schneller erreichbaren Nachbargemeinde Einsiedeln SZ geben sich die Apotheken deutlich weniger mitteilsam. Keine der dort vertretenen Apotheken wollte sich zum Entscheid des Gemeinderats von Alpthal äussern.
«Das geht uns nichts an, wir machen hier keine Stellungnahmen», lassen sich die Rückmeldungen zusammenfassen. Die Geschäftsführerin der örtlichen Medbase Apotheke: «Aber wenn sich jemand impfen lassen will, geben wir gerne Informationen, etwa zum nächsten Impfbus.»