Impfwoche in verschiedenen Kantonen soll Impfmuffel überzeugen

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Bern,

«Jede Impfung zählt»: Heute startet die Nationale Impfwoche. Konzerte, ein Impfdorf im HB Zürich, Impfen in Bussen, im Tram, auf dem Rheinschiff oder unter Hypnose: Bund und Kantone setzen alle Hebel in Bewegung, um Zögernde zu einer Impfung zu bewegen.

Impfung
Die Spritzen für die Nationale Impfwoche sind bereit (Archivbild). - sda - Keystone/KEYSTONE/Ti-Press/PABLO GIANINAZZI

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Impfwoche startet mit einem Event auf dem Berner Bundesplatz.

Im Zentrum der rund 100 Millionen Franken teuren Aktionswoche steht die Information. So etwa mittels Plakaten von über achtzig Persönlichkeiten aus Sport, Kultur, Wirtschaft und Politik. Zudem wird eine Konzerttour stattfinden, die von einer Impfberatung und Impfmöglichkeiten begleitet wird. Musikerinnen und Musiker wie Stefanie Heinzmann, Danitsa, Stress, Dabu, Kunz, Baschi, Anna Rossinelli und Sophie Hunger werden in verschiedenen Städten der Schweiz spielen.

Die fünf Konzerte in Thun BE, Lausanne VD, Sitten VS, St. Gallen und Luzern waren am Donnerstag bereits ausgebucht. Wegen der Covid-Einschränkungen sind pro Konzert nur 500 Personen.

In allen Kantonen finden weitere lokale Veranstaltungen wie etwa Impfnächte statt. Auch hier steht neben dem Impfen die Information im Vordergrund. Um den Zugang zur Impfung noch leichter zu machen, werden die Öffnungszeiten in den Impfzentren verlängert, die Zahl der Impfstandorte erweitert und wie in Bern um Pop-Up-Impfungen in Einkaufszentren ergänzt.

Vielerorts sind Impfbusse, -trucks und mobile Impfequipen unterwegs. In Zürich kann man sich weiter in einem Tram impfen lassen, und auf dem Rhein sogar auf dem Schiff: Die beiden Basler Halbkantone schicken ein Impfschiff auf die Fahrt.

Ein ganzes Impfdorf wird in der Halle des Zürcher Hauptbahnhofes aufgebaut. Dort können sich impfwillige oder noch unsichere Zürcherinnen und Zürcher informieren und beraten lassen, aber auch die eigentliche Impfung ist dort möglich.

Auch mit kulinarischen Angeboten sollen die Menschen zur Impfung bewogen werden: In Zürich etwa mit Kaffee und Berliner, in Genf mit Glühwein, Tee und heissen Maroni.

Fast schon wie Ausgehen soll sich das Impfen bei der «Langen Nacht der Impfung» anfühlen, analog der «Langen Nacht der Museen». Am 12. und 13. November sind die Apotheken in Zürich dafür bis Mitternacht geöffnet.

Zum Impfen gar nicht aus dem Haus muss man im Kanton Luzern: Hier kommt die Impfung sogar nach Hause. Familien oder Gruppen ab fünf Personen können sich während der nationalen Impfwoche eine Impfequipe bestellen. Immerhin zu Hause abgeholt und gratis zum Impfen gefahren wird man in Appenzell Ausserrhoden: Ein Impftaxi kommt in Heiden und Herisau zum Einsatz.

Beratung und Information wird in den Kantonen gross geschrieben. So touren im Kanton Schwyz oder im Kanton Nidwalden Impfmobile durch den ganzen Kanton. Gesundheitsfachpersonen beantworten Fragen und informieren. Gleichzeitig ist es möglich, sich ohne Voranmeldung vor Ort impfen zu lassen.

Der Kanton Basel-Landschaft unterstützt die nationale Impfwoche des Bundes mit einer Impfnacht in Muttenz BL. Bis in die frühen Morgenstunden werden im Impfzentrum Essen und Getränke aufgetischt. Zusätzlich gibt es während eines ganzen Tags Informationen via «Radio Basilisk».

Auf Humor und Kultur setzt der Kanton Genf: Diejenigen, die während der nationalen Impfwoche ihre erste Dosis erhalten, können an einer Verlosung teilnehmen, um einen «einzigartigen Genfer Moment» zu gewinnen, etwa eine Führung durch den historischen Regierungsbunker mit Mauro Poggia, eine Abseilaktion unter Polizeibegleitung oder die Möglichkeit, ein gepanzertes Fahrzeug auf dem Rollfeld des Flughafens zu fahren. Die Liste der Preise wird derzeit ausgearbeitet.

Auch Prominente zeigen Flagge fürs Impfen. Von Plakaten und in den Sozialen Medien werben sie auf nationaler aber auch auf kantonaler Ebene für den Piks. So sind es in Obwalden 27 Persönlichkeiten, die sich für die Impfoffensive stark machen. In Uri sind es gar 82 Urner Politikerinnen und Politikern aus Bund, Kanton und Gemeinden, von Verbänden, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft.

Auch die Ostschweizer Kantone, die mit ihren Impfquoten Schweiz weit auf den hintersten Plätzen liegen, starten zum Schlussspurt für höhere Impfquoten. Mit Impfnächten, zusätzlichen Walk-In-Angeboten und sogar Kurzhypnosen sollen Unentschlossene von einer Impfung gegen das Coronavirus überzeugt werden. Personen mit Angst vor Spritzen könnten sich in Ausserrhoden in einer hausärztlichen Praxis «unter Kurzhypnose» impfen lassen.

Die Tessiner Behörden versuchen, noch mehr Menschen zur Impfung zu bewegen. In einem Live-Chat beantwortet deshalb der Tessiner Kantonsarzt auf Whatsapp und Messenger direkt Fragen zur Impfung.

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