Am Flughafen Zürich: Personal demonstriert gegen Lohnabbau
Rund 1000 Personen haben am Flughafen Zürich gegen Lohnkürzungen demonstriert. Viele Swissport-Mitarbeiter sind dem Aufruf der Gewerkschaften gefolgt.
Das Wichtigste in Kürze
- Wegen der Corona-Krise planen Unternehmen am Flughafen Zürich Lohnkürzungen.
- An einer Demonstration wehrte sich das Personal mit den Gewerkschaften dagegen.
- Rund 1000 Personen nahmen an der Kundgebung am Flughafen Zürich teil.
«Kein Lohndumping mit Staats-Stütz.» Dies eine der Parolen auf diversen Schildern der Protestierenden am Freitag am Flughafen Zürich.
Rund 1000 Personen aus der Luftfahrtbranche folgten dem Aufruf der beiden Gewerkschaften VPOD und SEV. Unter ihnen befanden sich vorwiegend Mitarbeiter der ehemaligen Swissair-Tochter Swissport. Dort sind Lohnkürzungen von bis zu 20 Prozent geplant. Auch sollen Nacht- und Wochenend-Zulagen gestrichen werden.
Dagegen wehren sich die Gewerkschaften. Stefan Brülisauer vom VPOD: «Mit den gewährten Staatskrediten auf dem Buckel der Arbeitnehmenden massive Sparpakete zu schnüren, ist schon fast Lohndumping.»
«Es führt kein Weg an uns vorbei»
Die Verhandlungen mit den neuen Besitzern würden sich sehr schwierig gestalten, sagte Brülisauer. «Swissport sagt offen, dass es das Sparpaket notfalls ohne Gewerkschaften durchboxen will. Wir haben heute jedoch klargemacht, dass an uns kein Weg vorbeiführt.»
Swissport mit Sitz im zürcherischen Opfikon sitzt auf einem Schuldenberg von 2,3 Milliarden Franken. Um diesen abzubauen hat das Unternehmen angekündigt bei der Lohnsumme zu sparen.
Nau.ch suchte an der Demonstration mit verschiedenen Swissport-Angestellten das Gespräch. Diese erhielten jedoch vom Unternehmen einen Maulkorb.
Als Zeichen der Solidarität beteiligten sich an der Kundgebung auch mehrere Pensionierte aus der Luftverkehrsbranche. So auch Niklaus Steiger, der 41 Jahre bei der Swissair und dann der SR Technics als Flugzeugmechaniker arbeitete.