George Clooney kämpft gegen Schwulenhass in Brunei
Hollywoodstar George Clooney setzt sich für Schwule und Lesben ein. Speziell kämpft er gegen die ihnen ab Mittwoch in Brunei drohende Todesstrafe.
Das Wichtigste in Kürze
- Ab morgen Mittwoch droht Homosexuellen in Brunei die Todesstrafe.
- George Clooney ruft nun zum Boykott der Hotels von Bruneis Sultan Hassanal Bolkiah auf.
Was schwul ist und was Steinigung bedeutet, wissen die Zwillinge von George (57) und Amal Clooney (41) noch nicht. Aber in ein paar Jahren bereits könnten sie ihren berühmten Eltern folgende Frage stellen. «Stimmt es, dass der Kerl, dem all diese tollen Hotels gehörten, schwule Leute zu Tode steinigen liess?»
Bislang ist das nur das Gedankenspiel des Hollywood-Stars, der 2017 Vater von Zwillingen wurde. Aber mit diesem fiktiven Dialog versucht Clooney in einer Kolumne für das Online-Portal «Deadline» die Wichtigkeit seiner Kampagne zu erklären. Er erklärt, warum er so nachdrücklich gegen den Sultan von Brunei Hassanal Bolkiah (72) mobil macht.
In dem Kleinstaat auf Borneo kann Homosexualität von diesem Mittwoch an mit der Hinrichtung bestraft werden. Auf gleichgeschlechtlichen Sex steht nun die Todesstrafe durch Steinigung. Weltweit ist die Empörung darüber gross.
Unverständis ist gross
Das Auswärtige Amt in Berlin bestellte Bruneis Botschafterin ein. Amnesty International appellierte, auf «unmenschliche Strafen» zu verzichten.
Die meiste Aufmerksamkeit bekam jedoch George Clooney. Der Schauspieler rief dazu auf, künftig alle Luxushotels zu boykottieren, die dem Sultan gehören. Andere Prominenz wie Elton John und Jamie Lee Curtis schloss sich an.
Der Sultan ist nicht nur einer der dienstältesten (seit 1967), sondern auch einer der reichsten Monarchen der Welt ist. Zudem ist Bolkiah nicht nur Sultan, sondern auch noch Regierungschef, Aussen-, Finanz- und Verteidigungsminister sowie «Oberhaupt der offiziellen Religion».
In seinem Immobilienbesitz befinden sich über die Brunei Investment Company zudem neun Luxushotels in aller Welt. Dazu gehören beste Adressen wie das «Beverly Hills» und das «Bel Air» in Los Angeles. Weiter zählen das «Dorchester» in London oder das «Plaza Athenée» in Paris dazu.
George Clooney möchte Hotels boykottieren
In einigen davon gehörte auch George Clooney schon zu den Gästen. Künftig will er dort nicht mehr übernachten. «Man kann die bösen Kerle nicht gut machen», meint er. «Aber man kann die guten Kerle davon abhalten, Komplizen zu werden.»
Die Bestrafung von Homosexualität ist allerdings auch kein Alleinstellungsmerkmal von muslimischen Ländern. In Brunei – einem ehemaligen britischen Protektorat – war gleichgeschlechtlicher Sex auch schon zu Kolonialzeiten gesetzlich verboten. Wie im britischen Mutterland und vielen anderen europäischen Staaten vor nicht allzu langer Zeit auch noch.