An Zürcher Goldküste verschwinden immer mehr Einfamilienhäuser
An der Zürcher Goldküste verschwinden immer mehr Einfamilienhäuser. Sie weichen Mehrfamilienhäusern.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Kanton Zürich sind seit 2016 jährlich 300 bis 400 Einfamilienhäuser abgerissen worden.
- An der Zürcher Goldküste verschwanden in den letzten sechs Jahren bis zu 270 Häuser.
- Dieser Trend werde sich fortsetzen, zeigt eine Studie der Zürcher Kantonalbank.
Immer weniger Menschen in der Schweiz können sich ein eigenes Haus leisten. Wer in den Genuss eines Eigenheims kommt, hat meistens geerbt. Doch auch das wird schwieriger: Einfamilienhäuser sind zwar gefragt, doch die Kinder von Babyboomern können sie oft nicht halten.
Das bestätigt nun auch eine neue Studie der Zürcher Kantonalbank (ZKB). Demnach werden Einfamilienhäuser tatsächlich immer mehr zum Auslaufmodell. Sie werden häufiger abgerissen, neue werden seltener gebaut. Und an der Zürcher Goldküste zeigt sich diese Entwicklung noch schneller als sonst wo.
Mehr Wohnungen, weil sie mehr Geld bringen
Dahinter stehen aber auch wirtschaftliche Überlegungen, so die Studie. Denn auf einem Grundstück sei mit einem Mehrfamilienhaus finanziell mehr herauszuholen.
Laut der Studie sind im Kanton Zürich seit 2016 jährlich 300 bis 400 Einfamilienhäuser abgerissen worden. In rund 70 Prozent der Fälle wurden sie danach durch Mehrfamilienhäuser ersetzt.
Besonders stark betroffen sind neben der Stadt Zürich die Seegemeinden Meilen und Horgen. Am linken Seeufer verschwanden demnach in den letzten sechs Jahren über 180 Einfamilienhäuser, an der Goldküste fast 270.
Der Trend zu mehr Abbrüchen von Einfamilienhäusern werde sich überall verstärken, besonders aber am Zürichsee. Das sagt Ursina Kubli, Leiterin Immobilien Research der ZKB, zum «Tages-Anzeiger».
«Diese Entwicklung wird an Schwung gewinnen. Die Region wächst, die Verdichtung nimmt zu und wird politisch auch gefördert.»