Die Kosten der Gesundheitskosten bei der obligatorischen Krankenversicherung sind im 2018 kaum gewachsen.
Untersuchung beim Arzt
Eine Untersuchung beim Arzt. (Symbolbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Gesundheitskosten der obligatorischen Krankenversicherung sind beinahe stagniert.
  • Sie sind im 2018 um 0,47 Prozent gestiegen, im Jahr zuvor noch um drei Prozent.
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Nach Jahren der stetigen Steigerung der Gesundheitskosten in der obligatorischen Krankenversicherung haben die Kosten im Jahr 2018 beinahe stagniert. Dies ergibt eine Auswertung von Santésuisse, die allerdings mit gewissen Vorbehalten zu geniessen ist.

Die Bruttoleistungen der Krankenversicherer lagen im vergangenen Jahr bei 32,6 Milliarden Franken. Im Vergleich zu 2017 sind sie um lediglich 0,47 Prozent gestiegen. Im Vorjahr hatte der Anstieg 3 Prozent betragen, wie aus der Erhebung des Krankenkassenverbands Santésuisse hervorgeht, die der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vorliegt. Über die Zahlen berichteten die Tamedia-Medien am Montag.

Eine versicherte Person verursachte 2018 durchschnittliche Kosten von 3852 Franken. Das sind 0,24 Prozent mehr als im Jahr davor. Von 2016 auf 2017 waren die Kosten pro Versichertem noch um 2,11 Prozent angewachsen.

Verzögerungen bei Abrechnungen

Fast stagniert haben 2018 die vergüteten Kosten für ärztliche Behandlungen (+0,09 Prozent). Ob dies auf den Tarifeingriff des Bundesrats beim Tarmed zurückzuführen ist, ist noch nicht abschliessend geklärt. «Eine kostendämpfende Wirkung ist sicher da», sagte Santésuisse-Direktorin Verena Nold in einem Interview mit den Tamedia-Zeitungen.

Die Anpassungen im Tarmed haben aber auch dazu geführt, dass viele Rechnungen von Spitälern mit einiger Verzögerung bei den Krankenkassen eintreffen. Denn die Spitäler müssen ihre Abrechnungssysteme anpassen. Einige Kosten wurden also möglicherweise noch nicht berücksichtigt. «Die Nullrunde könnte sich als trügerisch erweisen», sagte Nold.

Von ambulant zu stationär

Ein weiterer Grund für das verlangsamte Wachstum bei den Gesundheitskosten ist, dass es Verschiebungen zwischen den Leistungserbringern gegeben hat, wie Santésuisse auf Anfrage mitteilte. Verschiedene Kantone, wie Luzern und Zürich, hätten Listen mit Eingriffen erstellt, die nur noch ambulant durchgeführt werden dürfen. Dies habe zu einer Kostenverschiebung aus dem stationären zum ambulanten Bereich geführt.

Die damit verbundene Kostensteigerung in der Gruppe «Spital ambulant» hingegen sei noch kaum ersichtlich, weil dieser Bereich stark von den Rechnungsverzögerungen betroffen sei.

Grössere Verschiebungen von stationär zu ambulant gab es auch in der Langzeitpflege. So stiegen die Ausgaben für die Spitex um fast 6 Prozent an, während die Kostenentwicklung der Pflegeheime nahezu konstant blieb.

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