Anstieg von Mobbing-Erfahrungen in der Schweiz festgestellt
Im Pisa-Bericht 2018 ist ein Anstieg der wahrgenommenen Mobbing-Erfahrungen gegenüber 2015 festgestellt worden. Die Schweiz gehört zu den Spitzenländern.
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Das Wichtigste in Kürze
- Bei den Mobbing-Erfahrungen in der Schweiz wurde ein Anstieg festgestellt.
- Keines der Vergleichsländer weist einen höheren Wert des Beingbullied-Indexes auf.
Im Pisa-Bericht 2018 ist ein Anstieg der wahrgenommenen Mobbing-Erfahrungen gegenüber 2015 festgestellt worden. Diesbezüglich gehört die Schweiz zu den Spitzenländern.
Bereits im nationalen Bericht von Pisa 2015 habe aufgezeigt werden können: Schülerinnen und Schüler in der Schweiz wiesen verglichen mit den Vergleichsländern im Durchschnitt eine hohe Ausprägung in Bezug auf ihre Lebenszufriedenheit und ihr Zugehörigkeitsgefühl zur Schule auf. Gleichzeitig hätten sie aber trotzdem am häufigsten von Mobbing-Erfahrungen berichtet.
Beingbullied-Index in der Schweiz extrem hoch
Ein ähnliches Ergebnismuster finde sich nun auch in den Daten von Pisa 2018: Keines der Vergleichsländer weise einen höheren Wert des sogenannten Beingbullied-Indexes auf. Der Wert in der Schweiz sei zudem signifikant höher als der Wert von Belgien und Frankreich. Dieser Index diene allerdings lediglich zur groben Orientierung.
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2015 hätten noch rund elf Prozent der Jugendlichen in der Schweiz angegeben, dass man sich in den vergangenen zwölf Monaten mindestens ein paar Mal pro Monat über sie lustig gemacht habe. Dieser Anteil sei 2018 auf 13 Prozent angestiegen, heisst es im Bericht der Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK) zum Pisa-Bericht 2018.
Der Anteil jener, über die ein paar Mal im Monat gemeine Gerüchte verbreitet worden seien, habe in derselben Periode von sieben auf rund elf Prozent zugenommen.
Jugendliche fühlen sich häufiger bedroht
Vor allem hätten sich die Jugendlichen häufiger bedroht gefühlt. So hätten 2018 rund sieben Prozent angegeben, mindestens ein paar Mal pro Monat bedroht worden zu sein. 2015 seien dies noch rund drei Prozent gewesen.
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Auch hätten neun Prozent der Schülerinnen und Schüler im 2018 berichtet, dass ihnen andere mindestens ein paar Mal pro Monat Dinge weggenommen oder zerstört hätten. 2015 sei dieser Wert noch bei vier Prozent gelegen.
Gleiche Tendenz auch bei körperlichen Übergriffen
Dieselbe Tendenz habe sich auch in Bezug auf körperliche Übergriffe gezeigt. Im Vergleich zu den drei Prozent der Jugendlichen, die in Pisa 2015 angegeben hätten, dass sie von anderen Schülerinnen und Schülern mindestens ein paar Mal pro Monat geschlagen oder herumgeschubst worden waren, seien es in Pisa 2018 schon sieben Prozent gewesen.