Anteile von Weltbild gehen an Thalia
Weltbild, einer der grössten deutschen Buchverlage, steht vor einem endgültigen Aus.
Am 21. August 2024 beantragte die Weltbild Verlag GmbH in der Schweiz die Konkurseröffnung und schloss alle 24 Schweizer Filialen.
Die Insolvenz betrifft nicht nur die Filialen in der Schweiz, sondern auch den Geschäftsbetrieb in Deutschland.
Der Verlag hatte bereits im Juli 2024 Insolvenz angemeldet, nachdem er seit 2014 mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. Diese Schwierigkeiten führten zu einer massiven Reduzierung des Filialnetzes und laut «Welt» einem Fokus auf den Online-Verkauf.
Thalia übernimmt Teile von Weltbild
Inmitten dieser Krise zeigt die Thalia-Gruppe Interesse an Teilen von Weltbild. Das Bundeskartellamt hat dem Kauf von Kundenbeziehungen aus dem Weltbild-Onlineshop sowie den von Weltbild verkauften E-Readern der Marke Tolino zugestimmt.
Thalia wird jedoch die physischen Ladengeschäfte nicht übernehmen, da diese bereits geschlossen sind so «BR24». Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamts, erklärte, die Genehmigung vor allem aufgrund des Wettbewerbs mit grösseren Anbietern wie Amazon erteilt worden.
Reaktionen aus der Branche
Die Reaktionen auf die Insolvenz sind gemischt. Brancheninsider äussern Besorgnis über den Verlust eines wichtigen Vertriebskanals. Viele Partnerunternehmen sind von offenen Forderungen betroffen, was die Unsicherheit in der Branche verstärkt.
Christina Schulte, Chefredakteurin vom «Börsenblatt», analysierte, dass der Verlag offenbar seit der ersten Insolvenz 2014 nichts gelernt habe.
Die Schliessung von Weltbild hat auch Auswirkungen auf die Arbeitsplätze. Viele Mitarbeiter haben ihre Stellen verloren. Darüber hinaus bleibt unklar, wie viele Arbeitsplätze durch die Übernahme von Thalia gerettet werden können, so die «FAZ».