Anwalt fordert Abklärungen zu Menschenhandel vor Gericht in Zürich
Ein Ehepaar ist vor dem Zürcher Gericht des Menschenhandels und weitere Delikte angeklagt. Ihr Verteidiger fordert eine genauere Untersuchung.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Ehepaar steht vor Gericht, weil es ein Kindermädchen ausgenutzt haben soll.
- Konkret werden sie des Menschenhandels beschuldigt.
- Ob sich die Geschädigte tatsächlich in Notlage befunden hat, soll untersucht werden.
Vor dem Zürcher Obergericht steht am Donnerstag ein Ehepaar, welches die Notlage eines Kindermädchens ausgenutzt haben soll. Die Anklägerin stellte das Verfahren in Zusammenhang mit der Strategie des Bundes gegen Menschenhandel.
Dem Paar aus Südosteuropa werden Menschenhandel, Wucher und Drohung sowie einige Nebendelikte vorgeworfen. Sie sollen zwischen November 2015 und Juni 2016 ein illegal angestelltes ausländisches Kindermädchen schikaniert und ausgebeutet haben.
Notlage der Geschädigten wird noch weiter untersucht
Der Mann soll sich zudem der sexuellen Nötigung schuldig gemacht haben. Das Paar beschäftigte laut Anklage noch bis Sommer 2017 Angestellte aus dem Ausland illegal.
Die Verteidigung beantragte weitere Abklärungen der angenommenen Notlage der Geschädigten. Dies sei entscheidend in Bezug auf den Anklagepunkt Menschenhandel. Über den Antrag entscheidet das Gericht später.