«Arbeitende Kinder»: Ein Blick in die Vergangenheit
«Arbeitende Kinder»: Das Forum Schweizer Geschichte zeigt eine Ausstellung über kindliche Arbeitskräfte im 19. und 20. Jahrhundert.

Das Forum Schweizer Geschichte in Schwyz hat in seiner neusten Ausstellung «Arbeitende Kinder» einen Blick zurück ins 19. und 20. Jahrhundert geworfen. Damals mussten Kinder mit ihrer Arbeit massgeblich zum Familieneinkommen beitragen. Anhand von historischen Objekten, Fotos, Dokumenten, Medienstationen, Zeitzeugenaussagen sowie Gerüchen zeigt die Ausstellung auf, welche Tätigkeiten Kinder früher verrichten mussten, wie das Forum Schweizer Geschichte am Donnerstag mitteilte.
Im Kanton Schwyz in der Gemeinde Rothenthurm waren das beispielsweise das «Ischä», das Abbauen von Eis im Winter, in Gersau das Arbeiten in der Seidenfabrik oder in Einsiedeln das Kolorieren von Heiligenbildern. Auch Aufgaben wie Viehhüten, Stallausmisten, Heuen, Klöppeln, Spinnen, Sticken und Torfstechen gehörten dazu.
Schicksale der arbeitenden Kinder
Ein besonderes Augenmerk legt die Ausstellung auf die Schicksale der Kinder, die in die Fremde geschickt wurden. Darunter die Graubündner Schwabenkinder, Fremdplatzierte, Heim- und Verdingkinder und auch die Tessiner Spazzacamini, die in Italien Kamine reinigen mussten. Die Ausstellung setzt sich weiter mit der Zeit auseinander, als die Schulbildung zum Grundrecht und die Kinderarbeit unter 14 Jahren verboten wurde, wie es heisst.
Auch wenn in abgelegeneren und ärmeren Regionen Kinder weiterhin als Arbeitskräfte genutzt wurden. Im Kontrast dazu wird die Situation heute beleuchtet und wie noch immer weltweit 160 Millionen Kinder ab fünf Jahren auf Plantagen, in Minen oder Fabriken arbeiten müssen. Die Ausstellung startet am 24. Februar und dauert bis 27. Oktober.