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Unicef: 100 Millionen mehr Kinder wegen Corona in Armut abgerutscht

Keystone-SDA
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Genève,

Laut Unicef gibt es wegen Corona 100 Millionen mehr Kinder in Armut. Die Zahl der arbeitenden Kinder stieg um über 8 Millionen.

ARCHIV - Ein Junge und zwei Hunde in einem Elendsviertel im kolumbianischen Bogotá. Foto: Camila Diaz/colprensa/dpa
ARCHIV - Ein Junge und zwei Hunde in einem Elendsviertel im kolumbianischen Bogotá. Foto: Camila Diaz/colprensa/dpa - sda - Keystone/colprensa/Camila Diaz

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Corona-Pandemie hat rund 100 Millionen mehr Kinder in die Armut getrieben.
  • Bis Ende 2022 besteht die Gefahr, dass weitere neun Millionen Kinder arbeiten müssen.
  • Zeitweise sind laut Univef rund 1,6 Milliarden Kinder nicht zur Schule gegangen.

Die Corona-Pandemie hat nach einer Studie des Uno-Kinderhilfswerks Unicef weltweit zusätzlich 100 Millionen Kinder in Armut gestürzt. Das seien innerhalb von weniger als zwei Jahren zehn Prozent mehr seit 2019, berichtete die Organisation am Donnerstag.

Schon vor der Pandemie hatten eine Milliarde Kinder weltweit nicht ausreichend Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung, Unterkünften, Ernährung, sanitären Einrichtungen oder sauberem Wasser gehabt. Eine solche Krise habe es in den 75 Jahren seit Bestehen von Unicef noch nicht gegeben.

«Während die Zahl der Kinder, die hungern, nicht zur Schule gehen, missbraucht werden, in Armut leben oder zwangsverheiratet werden, steigt, sinkt die Zahl der Kinder, die Zugang zu medizinischer Versorgung, Impfstoffen, ausreichender Nahrung und wichtigen Dienstleistungen haben», teilte Unicef-Chefin Henrietta Fore mit. Es werde im besten Fall sieben bis acht Jahre dauern, bis die Rückschläge in vielen Bereichen wieder wettgemacht seien.

Fast 80 Prozent des Präsenzunterrichts ausgefallen

Zeitweise seien in der Corona-Zeit wegen Lockdowns 1,6 Milliarden Kinder nicht zur Schule gegangen. Fast 80 Prozent des Präsenzunterrichts sei im vergangenen Jahr ausgefallen. Nach neuesten Schätzungen müssten 160 Millionen Minderjährige arbeiten, ein Anstieg von 8,4 Millionen innerhalb von vier Jahren.

Kinderarbeit Armut Afghanistan Spenden
Diese Kinder aus Afghanistan gehen schweren, körperlichen Arbeiten nach. - keystone

Bis Ende 2022 bestehe die Gefahr, dass weitere neun Millionen Minderjährige in die Kinderarbeit geraten, weil sie zum Lebensuntererhalt ihrer Familien beitragen müssen. Bis 2030 könnten wegen der Armut ihrer Familien zusätzlich zehn Millionen Mädchen früh verheiratet werden.

Unicef verlangt entschlossenes Gegensteuern der Regierungen und der Weltgemeinschaft, um die jungen Menschen wieder in Schulen und Ausbildung zu bringen und ihre Gesundheitsversorgung sicherzustellen.

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