Arbeitgeber locken immer öfter mit Viertagewoche
Immer mehr Arbeitnehmer wünschen sich Teilzeitmodelle. Die Suchanfragen auf einem Jobportal schiessen seit 2021 in die Höhe.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Zahl der 80-Prozent-Stellenausschreibungen hat sich fast verzwanzigfacht.
- Ab Mai 2021 wuchs das Interesse an Viertagewochen-Jobs erheblich.
- Das fand das Jobportal Indeed heraus.
Montag bis Donnerstag ins Büro und danach drei Tage frei: Mit Teilzeitmodellen und Viertagewochen wollen immer mehr Schweizer Arbeitgeber neue Mitarbeitende anlocken. Die Stellenanzeigen für 80-Prozent-Pensen nehmen zu.
In den letzten drei Jahren habe sich die Zahl der Jobs, die im 80-Prozent-Pensum ausgeschrieben sind, fast verzwanzigfacht. Das teilte das Jobportal Indeed am Freitag mit. Bei manchen Berufsgattungen erwähne inzwischen bereits jedes fünfte Stelleninserat die Viertagewoche, so etwa bei Schreinermonteurinnen und -monteuren.
Indeed hat allerdings nur diejenigen Berufe untersucht, zu denen es auf Indeed mindestens 100 Stellenanzeigen gibt. Daher könnte das Teilzeitangebot bei anderen Berufen, die weniger häufig ausgeschrieben sind, sogar noch höher sein.
Immer mehr Jobsuchende wünschen sich Viertagewoche
Mit der Zunahme an Teilzeitangeboten kommt der Arbeitsmarkt laut der Mitteilung einer immer stärker wachsenden Nachfrage entgegen. Denn Indeed wertet auch die Suchanfragen aus. Und diese zeigen: Im gleichen Zeitraum hat die Suchen nach Begriffen wie «80-Prozent-Job» oder «Viertagewoche» sogar um 6400 Prozent zugenommen. Also noch deutlich stärker das Angebot.
Die Untersuchung zeigt auch: Die Viertagewoche hat sowohl bei den Angeboten als auch bei den Anfragen vor allem ab Mai 2021 sehr stark zugenommen. «Das kann als Reaktion auf die Coronapandemie gelesen werden, in der die Frage der Arbeitsbedingungen viel stärker als zuvor aufgeworfen wurde», wird Thomas Kaiser von Indeed Schweiz in der Mitteilung zitiert.
Gerade in Zeiten von Corona gab es jedoch auch viele Unternehmen, die das Modell nicht nur aus Freundlichkeit eingeführt haben. Manche stellten während der Pandemie keine Vollzeitbeschäftigten mehr ein, um zu sparen.