Arbeitslosenquote im September sinkt seit 20 Jahren unter 2 Prozent
In der Schweiz sank die Arbeitslosenquote im September unter zwei Prozent. Momentan ist es für Unternehmen schwierig, geeignetes Personal zu finden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Arbeitslosigkeit im September sank erstmals unter zwei Prozent.
- Beim RAV waren 89'526 Menschen Ende September als arbeitslos gemeldet.
- Unternehmen kämpfen derzeit, geeignetes Personal zu finden.
Seit Monaten liegt die Arbeitslosigkeit in der Schweiz auf sehr tiefem Niveau. Die Arbeitslosenquote im September fiel sogar unter 2 Prozent. Vor über zwanzig Jahren war dies letztmals der Fall.
An der regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) waren Ende September noch 89'526 Arbeitslosen gemeldet.
Das waren 1846 weniger als im August und 30'768 weniger verglichen mit dem Vorjahr. Dies teilte das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Freitag mit.
Arbeitslosenquote im September sank unter 2 Prozent
Das führte dazu, dass die Arbeitslosenquote im September zum Vormonat leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 1,9 Prozent zurückging. Saisonbereinigt, also unter Ausklammerung saisonaler Faktoren, verharrte die Quote bei 2,1 Prozent. Damit hatten die von der Nachrichtenagentur AWP befragten Ökonomen zumeist gerechnet.
Für Unternehmen ist es aktuell so schwierig wie seit langem nicht mehr, geeignetes Personal zu finden. Unter 2 Prozent hatte die Arbeitslosenquote mit Blick in die Vergangenheit zuletzt im Oktober 2001 gelegen. Vor einem Jahr hatte die Quote noch 2,6 Prozent betragen.
Wie ausgetrocknet der Jobmarkt in der Schweiz ist, lässt sich auch anhand der Daten zur Stellensuche ablesen. Im September nahm laut Seco die Zahl der auf den RAV registrierten Stellensuchenden um 1995 auf 159'399 ab. Vor Jahresfrist waren es knapp 49'000 mehr. Und die bei den RAV gemeldeten Stellen erhöhte sich im Berichtsmonat um 1580 auf 69'842.
Von den als offen gemeldeten Stellen unterlagen 55'840 der Stellenmeldepflicht für Berufsarten mit einer Arbeitslosenquote von mindestens 5 Prozent. Zu diesen Berufen zählen mehrere aus der Hotellerie und Gastronomie oder dem Bau. Die Liste dazu wird jeweils auf ein neues Jahr hin aktualisiert.
Kaum mehr eine Rolle am Schweizer Arbeitsmarkt spielt das Instrument der Kurzarbeit. Im Juli – die Daten werden mit Verzögerung gemeldet – waren nur noch 1992 Personen in Kurzarbeit. Damit ging die Zahl der Kurzarbeiter gegenüber dem Vormonat Juni um 901 Personen weiter deutlich zurück. Die Anzahl von Kurzarbeit betroffenen Firmen halbierte sich beinahe auf 348 Unternehmen.