Arena zu Veganismus: Grüne wehrt sich gegen Body-Shaming

Nadine Brügger
Nadine Brügger

Zürich,

Meret Schneider (Grüne) will keinen ökologischen Fussabdruck hinterlassen. Vor der SRF-«Arena» über Veganismus kontert sie Kritik an ihrem Lebensstil gekonnt.

Meret Schneider Grüne Nationalrat
Jung, ideologisch, ambitioniert – und im Kampf um im Nationalrat: Die Grüne Meret Schneider. - Facebook / Meret Schneider

Das Wichtigste in Kürze

  • Neo-Nationalrätin Meret Schneider lebt vegan und spricht offen darüber.
  • Darum sei sie zu dünn, monieren fiese Twitter-User kurz vor der SRF-Vegan-Arena.
  • Die junge Zürcherin kontert eloquent: «Ich bin durchaus leistungsfähig.»

Sie ist jung, sie ist grün, sie ist vegan – und sie ist schlank: Neo-Nationalrätin Meret Schneider. Besonders letzteres scheint mit Politik reichlich wenig zu tun zu haben. Und doch wird auf den Sozialen Medien genau darüber diskutiert.

Die Zürcherin mit Jahrgang 1992 ist eine Senkrechtstarterin. Dass sie so jung in ein so hohes Amt aufstieg, ist auch ihrer ideologischen Konsequenz zuzuschreiben. Was Meret Schneider propagiert, tut sie auch. Was sie von anderen verlangt, lebt sie selber genau so.

«Meret Schneider rettet die Welt»

Einer breiten Öffentlichkeit bekannt wurde die Grüne durch einen Dokfilm von SRF-Reporter. Titel: «Meret Schneider rettet die Welt».

Grüne Meret Schneider Arena
Die Grüne Meret Schneider beim «Containern» im SRF Reporter. - Screenshot SRF

Darin erklärt die Jungpolitikerin, wie sie als Teenager über die Probleme unseres Planeten nachdachte. Und zum Schluss kam: Das grösste von allen ist die globale Klimaerwärmung.

silberschmidt schneider
Andri Silberschmidt und Meret Schneider werden künftig in Bern politisieren. - Keystone/Grüne

Daraus folgerte Schneider die einzig logische Konsequenz: keinen ökologischen Fussabdruck hinterlassen. SRF-Reporter begleitet die Grüne dabei, wie sie Essen aus den Abfallcontainern der grossen Supermärkte sammelt.

Vegane Grüne

Dass sie vegan lebt, ist für die engagierte Kämpferin gegen Massentierhaltung eine Selbstverständlichkeit. Doch ist sie damit ein gutes Vorbild für junge Grüne? Oder ist ihre schmale Statur ein Anzeichen für Mängel, welche die vegane Ernärhung auslösen?

Das zumindest musste Schneider sich auf Twitter anhören. Und das kam so:

«Keine Muskelmasse im Gesicht»

Heute Abend diskutiert Schneider in der Arena unter dem Titel «Die Schlacht der Veganer». Mit dabei auch Bauern-Präsident und CVP-Nationalrat (SG) Markus Ritter. Zudem SVP-Nationalrat Mike Egger, Vorstand Fleischfachverband St. Gallen-Lichtenstein.

«Pflanzlich Ernährung ist kein Verzicht, sondern ein Gewinn», sagt Meret Schneider im Teaser-Video der Arena. Moderator Sandro Brotz postete dieses auf Twitter. Und rief augenblicklich Kritiker auf den Plan.

Meret Schneider
Meret Schneider wurde diesen Sonntag in den Nationalrat gewählt. - Keystone

Eine Twitter-Userin schreibt: «Selbstverständlich ist nur pflanzliche Nahrung ein Verzicht. Wenn man die Dame anschaut, sieht man bereits am Gesicht fehlende Muskelmasse und abgemagerte Erscheinung.»

«Bin durchaus leistungsfähig»

Doch Schneider, immer auf Linie, verliert auch hier weder die Fassung, noch den Anstand oder den grünen Faden, der sich durch ihr Leben zieht.

«Ich renne den Halbmarathon in 1h 23min und ein paar zerquetschte und bin Bergläuferin. Ich glaube, ich bin durchaus leistungsfähig ;)», kontert Schneider.

Auf Anfrage wollte sich der Shootingstar der grünen Partei nicht weiter zu den Diskussionen in den sozialen Medien äussern.

Kommentare

User #3202 (nicht angemeldet)

Dann muss Kinder kriegen auch besteuert werden. Reproduktion ergibt den grössten ökologischen Fussabdruck!

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