Armee-Werbung in St. Galler Schulen?
«Informationsoffensive»: Ein St.Galler SVP-Kantonsrat schlägt vor, dass angehende Offiziere in ihren ehemaligen Schulen Vorträge zur Armee halten.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweizer Armee geht in die «Informationsoffensive».
- Offiziere sollen an ihren ehemaligen Schulen über die Armee aufklären.
- So solle eine Personalknappheit verhindert werden.
Die Schweizer Armee habe eine Informationsoffensive gestartet. Sie habe angehende Offiziere und Unteroffiziere aufgefordert, in ihren ehemaligen Schulen Vorträge zu militärischen Karrieremöglichkeiten anzubieten.
Dies schreibt SVP-Kantonsrat Sascha Schmid in seinem Vorstoss. Durch die Referate könne das Image der Schweizer Armee aufgebessert und die Personalknappheit vermindert werden.
Es liege im Interesse des Kantons St. Gallens, für eine personell gut besetzte Armee zu sorgen, argumentiert der Parlamentarier. Sie stelle die Sicherheit und die Bewältigung von ausserordentlichen Situationen sicher. Der Entscheid, ob solche Vorträge stattfinden können, liege bei den Bildungsinstitutionen.
Förderung erfragt
Schmid fragt nun die Regierung, ob sie bereit sei, Referate von Armeeangehörigen «zuzulassen und zu fördern». Weiter will er wissen, ob Bildungsinstitutionen im Kanton St. Gallen angefragt worden seien und ob bereits Informationsveranstaltungen stattgefunden hätten. Die Regierung hat dazu noch nicht Stellung genommen.
Es handle sich dabei nicht um eine Kampagne, präzisiert Armee-Sprecher Daniel Reist auf Anfrage von Keystone-SDA. Interessierten Schulen würden auf deren Wunsch hin Informationen über die Armee aus Sicht von Kaderanwärtern oder Kadern vermittelt. Dabei gehe es um persönliche Erfahrungswerte für ungefähr gleichaltrige Altersgenossen.
Erste Vorträge hätten bereits stattgefunden. Es sei zu früh, jetzt schon Bilanz zu ziehen. «Aber in den Schulen, in denen die Vorträge gehalten wurden, war das Echo sehr positiv», so Reist.