Art Basel freut sich auf Rückkehr zur Normalität
Das Wichtigste in Kürze
- Die Art Basel kehrt in den normalen Messerhythmus zurück.
- Nach der letztjährigen Zwischenausgabe sind wieder knapp 290 Galerien in Basel dabei.
In Basel herrscht Optimismus! Art Basel freut sich auf den gewohnten Rhythmus der Kunstmesse. Im vergangenen Herbst gab es wegen der Corona-Pandemie eine Europa-Zwischenausgabe. Nun wird mit der Rückkehr von potenten Sammlerinnen und Sammler aus den USA gerechnet.
Sie sind wieder alle an Bord der weltweit wichtigsten Kunstmesse Art Basel; die grossen, weltumspannenden Kunsthandel-Konzerne wie Gagosian, Zwirner, Landau sowie Hauser & Wirth, die wiederum das Tafelsilber ihres Bestandes ausbreiten werden.
Die Galerie Hauser & Wirth etwa wird zu ihrem 30. Geburtstag mit einer dem Vernehmen nach 40 Millionen Dollar teuren, über drei Meter hohen Spinnen-Ikone von Louise Bourgeois aufwarten.
Mit von der Partie unter den knapp 290 Galerien sind auch die grossen französischen Häuser. Sie verzichten trotz des Messeablegers in Paris, der «Paris+ par Art Basel» nicht auf einen Auftritt in Basel. Alle rechnen damit, dass sich der wieder aufblühende Kunstmarkt auch auf die Live-Events auswirken wird.
Langsame Rückkehr an Veranstaltungen
«Der globale Kunstmarkt hat sich bereits im Jahr 2021 stark erholt», sagte Messedirektor Marc Spiegler auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die Verkaufswerte hätten sogar diejenigen von 2019, also der Zeit vor der Pandemie, übertroffen.
In erster Linie hätten aber die grossen Auktionshäuser und die grossen Galerien profitiert. Dies geht aus dem Ende März veröffentlichten Art Market Report der Art Basel und der UBS hervor. Die grossen Häuser würden über genügend Ressourcen für Online-Verkäufe und den Zugang zu einer breiten Basis von Sammlerinnen verfügten.
Spiegler bedauert, dass die Rückkehr zu Live-Veranstaltungen pandemiebedingt langsamer vonstatten ging oder immer noch geht. Er glaube aber daran, dass Kunstmessen weiterhin eine wichtige Rolle spielen würden, so Spiegler: «Eine Rückkehr zu persönlichen Messen ist für alle Bereiche des Marktes, insbesondere für kleine und mittlere Galerien, sehr wichtig».
Die Messe begrüsst die Tatsache, dass sie nach der Zwischenausgabe nun auch die potenten Sammlerinnen aus Nordamerika wieder erwarten kann. Die Besucherinnen und Besucher aus Asien seien da noch zurückhaltender, sagte eine Sprecherin der Kunstmesse auf Anfrage.
Ukraine-Krieg ein Thema
Ob und wie sich der Ukraine-Krieg auf das Geschäft auswirken werde, sei schwierig einzuschätzen, so die Messesprecherin. Mit direkten Auswirkungen rechnet die Art Basel aber nicht, da keine russischen oder ukrainischen Galerien anwesend sind. Ausserdem sei der Einfluss russischer Sammlerinnen und Sammler auf dem Markt seit längerer Zeit relativ gering.
Die Art Basel unterstützt aber ein Projekt verschiedener Basler Kunsthäuser im Rahmen des Ukraine-Kriegs. Verschiedene Basler Partner arbeiten mit dem Pinchuk Art Centre in Kiew zusammen. Elf Bildpaare des ukrainischen Künstlers Boris Mikhailov sind an den Fassaden der Basler Kulturinstitutionen sowie im Basler Rathaus zu sehen. Im Foyer des Theater Basel ist zudem ein Filmprogramm mit Werken ukrainischer Künstlerinnen und Künstler zu sehen.
Die Art Basel wird ihre Tore für das breite Publikum am Donnerstag öffnen. Für die VIPs hat das Programm aber bereits am Montag begonnen. Unter anderem konnte der Bereich Art Unlimited für grossformatige Kunst sowie mit der Vernissage der Kunstmesse Liste besichtigt werden. Die eigentliche Kunstmesse wird am Dienstag für die First Choice- und Preview-Gäste eröffnet.
Kunstfreundinnen und -freunde kommen aber ebenfalls bereits am Montag auf ihre Kosten: unter anderem mit dem kostenlosen Art-Parcours durch die Basler Innenstadt.