Ärzte warnen: «Verbier ist ein Infektionsherd»

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Die Ärzte von Verbier VS wollen den Ort und das ganze Val de Bagnes wegen dem Coronavirus unter Quarantäne stellen. Sie halten die Region für einen der grösseren Infektionsherde in der Schweiz. Der Kanton Wallis hat das BAG um eine Beurteilung der Situation ersucht.

Walliser Einsprachen
Im Walliser Wintersportort Verbier gibt es zahlreiche Ferienhäuser. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/LAURENT DARBELLAY

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Ärztin Sabine Popescu zieht wie bereits andere Kollegen aus Verbier und Umgebung die Alarmglocke, wie die Walliser Tageszeitung «Le Nouvelliste» am Montag berichtete.

«Wir müssen die Region um jeden Preis von der Umwelt abkapseln, um das Wallis und die Schweiz zu schützen», sagte die Ärztin der Zeitung.

Laut Popescu hat es in Verbier und dem Tal zu viel «Kommen und Gehen», vor allem von Arbeitern. So könne die gesundheitliche Situation nicht stabilisiert werden.

Sie rechne damit, dass die Schwelle von 60 positiven Infektionsfällen bald überschritten werde. Dies sei aber nur die Spitze des Eisbergs, so die Ärztin. Um eine grössere gesundheitliche Krise zu vermeiden, möchten die ansässigen Ärzte und das Pflegepersonal, das Dorf und das ganze Val de Bagnes unter Quarantäne stellen. Der Unterwalliser Ort Verbier ist Teil des Wintersportgebietes 4 Vallées.

Die Behörden der Gemeinde Bagnes wollen abwarten, was der Kanton entscheidet. In der Zwischenzeit seien drastische Massnahmen ergriffen worden, um der Sorge der Ärzte Rechnung zu tragen, wie Eloi Rossier, Gemeindepräsident von Bagnes, sagte.

Seit Samstagmorgen würden keine örtlichen Busse mehr fahren. Ausserdem seien die Besitzer von Zweitwohnsitzen gebeten worden, ihre Häuser und Wohnungen nicht zu vermieten.

Die für die Gesundheit zuständige Walliser Regierungsrätin Esther Waeber-Kalbermatten (SP) liess die Ärzteschaft am Sonntag wissen, dass der Kanton keine Quarantäne über einen Ort oder eine Region verhängen kann. Diese Kompetenz habe nur der Bund.

Waeber-Kalbermatten hat das Dossier deshalb ans Bundesamt für Gesundheit (BAG) weiter geleitet. Dieses hat die Anfrage aus dem Wallis erhalten, wie das BAG der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Montag bestätigte. Ein Entscheid stand noch aus.

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