Astrazeneca spendet 10'000 Grippe-Impfdosen – Streit über Preis
Statt die verfügbaren Dosen unbenutzt ablaufen zu lassen, spendet das Pharma-Unternehmen Astrazeneca der Schweiz rund 10'000 Grippe-Impfdosen.
Das Wichtigste in Kürze
- Astrazeneca spendet der Schweizer Bevölkerung rund 10'000 Grippe-Impfdosen.
- Zuvor kam es beim Nasenspray zur Impfung von Kindern zu Spannungen.
- Grund dafür waren die unterschiedlichen Preisvorstellungen.
Das Pharmaunternehmen Astrazeneca spendet der Schweiz rund 10'000 Grippe-Impfdosen. Der Nasenspray zur Impfung von Kindern und Jugendlichen hatte zu Spannungen zwischen dem britisch-schwedischen Konzern und dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) geführt. Grund waren unterschiedliche Preisvorstellungen.
Astrazeneca habe deshalb entschieden, den Markteintritt zu stoppen, hiess es in einer Mitteilung des Pharmaunternehmens vom Mittwoch. Statt die verfügbaren Dosen unbenutzt ablaufen zu lassen, spende Astrazeneca sie der Schweizer Bevölkerung. Die 10'000 Dosen befinden sich laut dem Unternehmen im Kühllager einer Drittfirma in Burgdorf BE.
Swissmedic hat keine Bedenken
Die für die Zulassung zuständige Behörde Swissmedic habe auf Anfrage keine Bedenken angemeldet, hiess es in der Mitteilung von Astrazeneca weiter. Laut Swissmedic liegt die Zulassungskompetenz in diesem Fall aber beim Bundesamt für Gesundheit (BAG). Laut BAG unterstehen Impfstoffe ausserhalb von Krisensituationen dem freien Markt. Aus juristischer Sicht sieht das Amt für das Vorhaben ebenfalls keine Bedenken, wie es auf Anfrage hiess.
Der Impfstoff kann laut Astrazeneca ab sofort von allen Medizinalpersonen kostenlos bestellt werden, unter der Bedingung, dass dieser gratis an interessierte Personen abgegeben wird.
Laut der neuesten Einschätzung des BAG zur Grippe-Situation in der Schweiz konsultieren derzeit etwa gleich viele Leute wie in den vergangenen Jahren Ärztinnen und Ärzte wegen Grippesymptomen.
Trotzdem hat das BAG Mitte Oktober eine Impfempfehlung für Menschen mit erhöhtem Risiko von Komplikationen ausgesprochen. Es rät auch Angehörigen von solchen Personen, sich gegen Grippe zu impfen.