Auch Schweizer Schüler spielen Netflix-Serie «Squid Game» nach

Carine Meier
Carine Meier

Baden,

Deutsche Schüler prügeln sich wegen der Netflix-Serie «Squid Game». Auch bei uns sind die Kinderspiele aus der Serie vereinzelt Thema auf dem Pausenplatz.

Squid Game
Auch Schweizer Schüler spielen bereits Spiele aus der brutalen Netflix-Serie «Squid Game» nach. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In vielen Ländern berichten Schulen wegen «Squid Game» von Gewalt auf den Pausenplätzen.
  • Auch hierzulande gibt es Jugendliche, die Spiele aus der brutalen Netflix-Serie nachahmen.
  • Jedoch sind bislang glücklicherweise nur einzelne Fälle bekannt.

Schockierende Szenen auf deutschen Pausenplätzen: Jugendliche spielen koreanische Kinderspiele, die Verlierer werden geohrfeigt und beschimpft. Auslöser dafür ist die Neftlix-Serie «Squid Game», die in den letzten Wochen das Internet eingenommen hat.

Besonders erschreckend: Die Serie ist wegen ihrer Brutalität eigentlich ab 16 Jahren. Dennoch ahmen beispielsweise in Hamburg schon Kita-Kinder Szenen daraus nach, berichtete der «Spiegel».

In «Squid Game» treten verschuldete Menschen in Korea bei einer Reihe von Kinderspielen wie «Zeitungslesen» an. Wer dabei verliert oder ausscheidet, wird getötet.

Auch Schweizer Schüler ahmen «Squid Game»-Spiele nach

Gewalt wegen der koreanischen Serie ist mittlerweile unter anderem aus Schweden, Belgien, England und Italien bekannt. Und auch in der Schweiz ist der Hype inzwischen angekommen.

Eine langjährige Oberstufen-Lehrerin berichtet gegenüber Nau.ch: «Ich habe schon beobachtet, wie Siebtklässler ein Spiel aus ‹Squid Game› nachgespielt haben.» Glücklicherweise sei es dabei aber nicht zu Ohrfeigen oder anderer körperlicher Gewalt gekommen.

Squid Game
Szene aus der Netflix-Serie «Squid Game». - keystone

Da sie aber nur eine Folge der Serie gesehen habe, wisse sie nicht, ob vielleicht andere Spiele auch gespielt würden. Sie fügt hinzu: «Es ist oft ein Problem, dass die Lehrerinnen und Lehrer sich mit solchen Dingen nicht auskennen.» Von gewissen Games oder Trends wisse sie selbst nur dank ihrer Kinder und könne so manchmal Konversationen der Schüler mitverfolgen.

Solche Themen finden immer ihren Weg an die Schule

Auch Lena Aerni, Geschäftsleitungsmitglied des Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverbandes, ist das Thema bekannt. «Es ist realitätsfremd, zu glauben, dass so etwas nicht auch bei uns die Schulen erreicht», meint sie. Die Lehrerin, die momentan die dritte und vierte Klasse unterrichtet, kennt Schulen, wo «Squid Game» definitiv ein grosses Thema ist.

Spielen Ihre Kinder auch Spiele aus «Squid Game» auf dem Pausenplatz?

Für sie gehört dies in den Aufgabenbereich eines pädagogischen ICT-Supports, eine Rolle, die ihrer Meinung nach stark unterschätzt wird. Eine Person mit einer entsprechenden Ausbildung könnte nämlich über Online-Trends informieren und so die Lehrpersonen unterstützen. «Es ist schwierig, immer über alles à jour zu sein», meint sie. Ein pädagogischer ICT-Support könnte dem Abhilfe schaffen.

Schüler
Schüler in der Pause - keystone

Schon Drittklässler kennen «Squid Game»

Auch in der Stadt Bern findet «Squid Game» langsam Einzug an den Schulen. Richard Jakob, Leiter des Schulamts und Co-Leiter des Berner Gesundheitsdienstes erklärt: «Wir haben von Kindern in der dritten und vierten Klasse gehört, bei denen die Serie ein Thema ist. Dass Spiele auf dem Pausenplatz nachgeahmt werden, ist bei uns aber aktuell nicht der Fall.»

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