Ausgeschriebene Wohnungen kommen immer schneller weg

Matthias Neuhaus
Matthias Neuhaus

Zürich,

Der Wohnungsmangel macht sich auch im Netz bemerkbar. Wer sich für ein Objekt in Städten oder Agglos interessiert, muss auf Online-Plattformen schnell handeln.

Immobilien
Immobilien-Portale inserieren Wohnungen verschiedener Anbieter – dort gehen die Wohnungen weg wie frische Weggli. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Wohnungsnot in der Schweiz spitzt sich weiter zu.
  • Vielerorts übersteigt die Nachfrage das Angebot.
  • Einige Online-Inserate sind nur ganz kurz aufgeschaltet.

Der Wohnungsmangel in der Schweiz reisst nicht ab. Ein Ende ist laut Experten vorerst nicht absehbar. Dadurch gerät der Markt zunehmend unter Druck.

Wie hoch der Bedarf an Mietwohnungen aktuell ist, zeigt sich auf verschiedenen Online-Immobilien-Portalen. Kaum aufgeschaltet, sind einige Anzeigen wenig später schon wieder weg.

«Nachfrage übersteigt nach wie vor Angebot»

«In der Tat ist die durchschnittliche Inseratedauer im letzten Jahr gesunken.» Das sagt Fabian Korn, Sprecher der Swiss Marketplace Group (SMG), welche die Online-Plattform «homegate.ch» betreibt, auf Anfrage.

Einerseits liege das an der Reichweite, welche die Plattform den Inserierenden bieten könne. «Andererseits übersteigt die Nachfrage gerade auf dem urbanen Mietmarkt vielerorts nach wie vor das Angebot», so Korn.

«Comparis» sammelt Inserate der grössten Schweizer Internet-Immobilien-Portalen und stellt sie einheitlich zusammen. Wie lange diese online sind, liege in der Verantwortung der Inserenten, heisst es auf Anfrage.

«Gewisse Objekte – vor allem in Städten – werden innerhalb von Stunden vergeben, da eine grosse Nachfrage nach Wohnmöglichkeiten herrscht. Andere Objekte benötigen länger.» Einen genauen Trend könne ohne Studien allerdings nicht genannt werden.

Interssierte melden sich schon Minuten nach Inserat-Freischaltung

Wie lange es nach der Inserat-Freischaltung durchschnittlich dauere, bis sich Interessierte melden, könne nicht pauschal beantwortet werden, sagt Korn. Er fügt aber an: «An Orten mit hoher Nachfrage wie beispielsweise der Stadt Zürich können Inserierende oftmals mit einer Kontaktaufnahme innert Minuten rechnen.»

Bist du auf Wohnungssuche?

Ähnliches berichtet die Immobilienverwaltung «Livit». Sprecherin Barbara Buchegger erklärt: «Grundsätzlich hängt die Insertionszeit vom Angebot und der Nachfrage ab. Aktuell ist die Nachfrage nach Wohnungen schweizweit gross, weshalb sie in der Regel auch schnell vergeben sind.»

Bei Livit erfolge der Vermietungsprozess von der Bewerbung bis zur Vertragsunterschrift digital. Buchegger: «Diese Vereinfachung ist auch ein Faktor, der dazu geführt hat, dass sich die Zeitspanne für die Vermietung reduziert hat.» Weiter würden andere Aspekte wie die Lage oder die Attraktivität des Objekts eine Rolle spielen.

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Kommentare

User #2598 (nicht angemeldet)

Wenn ich meinen Verwandten in Brasilien sage, ich verdiene 5000 Franken, bevor sie in Ohnmacht fallen, erzähle ich vorher was meine Wohnung in Zürich kostet...

User #3255 (nicht angemeldet)

Jaja, unsere Politik hat alles im Griff! Siehe Raumplanungsgesetz, Baureglement etc. Denkt daran, unsere „Volksvertreter“ haben ihre Villa, ihr Gärtchen und viel Platz!! Schaut mal wie und wo sie alle wohnen.

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