Ausländer bei der Polizei: Basel ist Vorreiter

Sollen Ausländer mit C-Ausweis Polizisten werden können? Diese Frage wird in Zürich gerade heiss diskutiert. Basel hat dies bereits vor 22 Jahren eingeführt.

Kantonspolizei Basel-Stadt
Sollen Ausländer in Zürich den Poizeidienst antreten dürfen? - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Grüne und GLP fordern in der Stadt Zürich, dass auch Ausländer Polizisten werden dürfen.
  • Mauro Tuena, Präsident der SVP Stadt Zürich, wehrt sich dagegen.
  • Basel-Stadt lässt seit 1997 Ausländer mit C-Bewilligung zum Polizeidienst zu.

Mindestens 1,60 Meter gross, fehlerfreier Ausdruck in deutscher Sprache und einen Schweizer Pass oder Niederlassungsbewilligung C. Diese Anforderungen muss man in Basel-Stadt unter anderen erfüllen, um sich bei der Polizei bewerben zu können.

In Zürich sieht es etwas anders aus: Ein Schweizer Pass ist dort zwingende Voraussetzung für die Zulassung zum Polizeidienst. Mauro Tuena, Präsident der SVP Stadt Zürich will, dass dies auch so bleibt.

SVP Mauro Tuena
Mauro Tuena (SVP/ZH) spricht im Nationalrat. - Keystone

Denn Grüne und GLP fordern per Vorstoss, dass auch ausländische Staatsangehörige zu Polizisten werden dürfen. Tuena's Befürchtungen: Wer keinen Schweizer Pass besitzt, spricht wohl nicht gut genug Deutsch und ist mit dem Gesetzgebungsprozess der Schweiz nicht vertraut.

«Teil der Gesellschaft»

Diesen Befürchtungen widerspricht das Beispiel Basel-Stadt. Dort können sich Ausländer mit Niederlassungsbewilligung C um die Aufnahme in die Polizeischule bewerben.

Und dies bereits seit 1997!

«Die Kantonspolizei ist Teil der Gesellschaft, und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen die Gesellschaft auch abbilden», sagt Mediensprecher Martin Schütz. Die Arbeit der Polizei gestalte sich so leichter. Durch Repräsentation entstehe auch Bürgernähe.

Kantonspolizei Basel
Die Kantonspolizei Basel-Stadt lässt seit 1997 Ausläder mit C-Ausweis zu. - keystone

Die gemachten Erfahrungen seien gut, die Akzeptanz sei da. «Bei der Basler Polizei arbeiten seit Jahrzehnten Bündner, Walliser oder St. Galler – und seit 1997 eben auch Ausländer», erklärt Schütz. Ausländerinnen und Ausländer sind im Polizeikorps in Basel-Stadt längst Normalität.

In Basel verankert - im Bern vom Tisch

Dabei müssen Ausländer die gleichen Anforderungen erfüllen wie Personen mit Schweizer Pass. «Sie durchlaufen die gleiche Ausbildung und absolvieren die gleiche Prüfung», so Schütz. Wer sich für den Dienst eigne, werde selektioniert.

«In gewissen Situationen ist es durchaus dienlich, wenn die Polizistinnen und Polizisten mit den kulturellen Hintergründen der Klientel vertraut sind.» Zudem seien die erweiterten Sprachkompetenzen im Korps ein «nicht zu vernachlässigender positiver Nebeneffekt», so Schütz.

Derzeit würden bei der Kapo Basel-Stadt knapp 30 vereidigte Polizisten und Aspiranten mit C-Bewilligung arbeiten. Dies bei insgesamt über 700 Angestellten. «Erfahrungsgemäss lassen sich viele Polizistinnen und Polizisten mit C-Bewilligung einbürgern.»

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Mauro Tuena, Präsident SVP Stadt Zürich, hält nichts von Ausländern in der Zürcher Polizei. - Nau

Auch im Kanton Bern waren ausländische Polizisten schon Thema, wie Kapo-Mediensprecher Christoph Gnägi erklärt. Doch: «Diesbezügliche politische Erwägungen wurden durch den Regierungsrat und das Kantonsparlament verworfen.»

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