Ausstellung in Lausanne dokumentiert Abholzung von Amazonas-Gebiet
In Lausanne wurde eine neue Ausstellung veröffentlicht. Sie dokumentiert die Abholzung des Amazonas-Gebiets.
«Broken Spectre», die monumentale Videoinstallation des irischen Fotografen Richard Mosse, bildet den Höhepunkt der neuen Wintersaison des Museums Photo Elysée in Lausanne. Das auf eine 19 Meter lange Leinwand projizierte Werk dokumentiert 75 Minuten lang die Abholzung des Amazonas.
«Diese Arbeit ist ein Alarmruf für den Amazonas, dessen Entwaldung globale Auswirkungen hat», sagte Museumsdirektorin Nathalie Herschdorfer bei der Vorstellung des Winterprogramms 2023/24 am Donnerstag vor den Medien in Lausanne. «Es ist wichtig, dass wir die Aktualität in dieses Museum bringen können.»
Drei Jahre lang reiste Mosse in illegale Abholzungsgebiete im Herzen des Amazonasgebiets und baute «menschliche Beziehungen» zu den kriminellen Gruppen vor Ort auf, um seine Bilder anfertigen zu können. Der Ire setzte unter anderem modernste Bildgebungstechnologien ein, die er aus der Umweltwissenschaft entlehnt hatte.
Zweite grosse Ausstellung für Deborah Turbeville
«Meine gesamte Arbeit ist journalistisch, aber ich habe sie mit künstlerischer Arbeit hybridisiert», sagte der in Lausanne anwesende Ire. Das Ergebnis, das zwischen Reportage und ästhetischem Werk angesiedelt ist, soll nach seinen Worten «eine Art Traumbasis schaffen, die in unseren Eingeweiden länger lebt als eine aktuelle Reportage».
Die zweite grosse Ausstellung des Waadtländer Kantonsmuseums für Fotografie ist der New Yorkerin Deborah Turbeville (1932-2013) gewidmet. Sie trägt den Titel «Photocollage» und entspricht einer weiteren Aufgabe des Museums, nämlich verkannte Arbeiten ins Rampenlicht zu stellen. «Turbeville wurde eher als Modefotografin kategorisiert, aber es ist notwendig, den Beitrag dieser Künstlerin zur Geschichte der Fotografie zu überdenken», sagte Herschdorfer.
Tatsächlich sei ein ganzer Teil der Arbeit der Künstlerin völlig unklassifizierbar und ähnle nichts, was jemals in der Fotografie gemacht worden sei, schwärmte die Direktorin.
«Die Amerikanerin fertigte Collagen an, zerkratzte ihre Negative, zerriss Fotos oder heftete sie auf Packpapier, wobei sie eine extrem körperliche und sorgfältige Arbeit verrichtete, mit dem Wunsch, in die fotografische Materie einzudringen», erklärte die Museumsdirektorin.