Hornkuh-Capaul will Sommerzeit per Corona-Notrecht abschaffen

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Redaktion, Keystone-SDA

Bern,

In der Schweiz sind inzwischen 161 Personen am Coronavirus gestorben, 10'714 sind infiziert. Der Bundesrat hat die «ausserordentliche Lage» ausgerufen.

Armin Capaul Sommerzeit Coronavirus
Ausriss aus dem offenen Brief von Armin Capaul an die Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga. - zvg / Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Coronavirus breitet sich in der Schweiz immer mehr aus.
  • 10'714 Personen wurden bisher positiv getestet, 161 sind verstorben.
  • Unter 058 463 0000 hat das BAG eine Hotline aufgeschaltet.
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19.58: Weil Schmerzmittel und Antibiotika knapp werden, will der Bund nächstens die entsprechenden Pflichtlager freigeben. Bei der Behandlung von schweren Coronafällen kommen oft starke sogenannte Analgetika zur Anwendung.

«Für Corona-Behandlungen wird das Pflichtlager gebraucht werden, um die Versorgung sicherzustellen», sagte Ueli Haudenschild vom Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung am Donnerstagabend in der Sendung «Echo der Zeit» von Schweizer Radio SRF.

17:30: Hornkuh-Capaul will die Sommerzeit per Corona-Notrecht verhindern. Der Initiant der Hornkuh-Initiative, Armin Capaul, hat einen offenen Brief an Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga geschrieben. Er lobt deren konsequente Haltung in der Krise; konsequent sei es aber auch, die Zeitumstellung vom kommenden Wochenende auszusetzen oder gleich ganz abzuschaffen.

Mit der Umstellung auf Sommerzeit werde die Gesundheit noch zusätzlich belastet. «In der jetzigen Situation macht es also sicher keinen Sinn, das Zuhausebleiben mit einer künstlichen verschobenen Stunde noch zu verlängern.» Auf seinen Brief vom Wochenende habe er bis heute keine Reaktion erhalten, klagt Capaul gegenüber Nau.ch.

16.38: In der Corona-Krise hat in den Schweizer Postfilialen die Kundenfrequenz bis zu 40 Prozent abgenommen. Die Post passt deshalb die Öffnungszeiten der Poststellen an, wie sie am Donnerstag mitteilte.

14 eigenbetriebene Poststellen bleiben geschlossen. Über 90 Filialen der Post erfahren Änderungen in den Öffnungszeiten. So werden ab kommendem Wochenende die Filialen Basel Annahme, Bern PostParc, Lausanne Dépot, Luzern Universität und Zürich Sihlpost jeweils an Sonn- und Feiertagen bis auf weiteres geschlossen.

Es sei nicht auszuschliessen, dass je nach Entwicklung weitere Anpassungen folgen könnten, schreibt Die Post. Die Post hat zudem beschlossen, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu entlasten und die Filialen am Ostersamstag in der ganzen Schweiz nicht zu öffnen. Dies auch, weil man ohnehin an diesen Tagen mit wenigen Kunden rechne. Die Mitarbeitenden sollen sich damit über das Osterwochenende erholen können.

14.50: An der Pressekonferenz erklärt das BAG erneut, dass die erhobenen Handydaten nur dazu dienen zu verfolgen, ob die Richtlinien des Bundesrats eingehalten werden. Nicht, um die Menschen zu verfolgen.

Fast zeitgleich hat sich heute eine Forschergruppe gemeldet, welche im Austausch mit der ETH Zürich und der Gesundheitsdirektion des Kantons Bern eine Daten-Plattform kreiert hat. Die Plattform «Covidtracker.ch» soll es ermöglichen, Informationen über das Coronavirus direkt aus der Bevölkerung zusammenzutragen. Ziel ist eine regionale Karte zur Erkennung potenzieller Gefahrenherde.

Coronavirus
Unter «Covidtracker.ch» sollen sich Menschen aus der ganzen Schweiz registrieren. - Covidtracker

Menschen aus der ganzen Schweiz werden aufgerufen, ihren Wohnort und eine Selbsteinschätzung ihrer Gesundheitssituation zu erfassen. Die Daten werden dabei anonym erfasst. Die Konstellation der Daten würde keinen Rückschluss auf Personen erlauben, wie Infektiologe Jan von Overbeck gegenüber Nau.ch präzisiert.

Sie sollen aber schliesslich eine differenzierte Übersicht über mögliche Infektionsherde liefern. Infektionsherde wie etwa in Verbier VS könnten so rasch erkannt werden.

Die Daten werden präziser, umso mehr Menschen sich an der Kampagne beteiligen.

14.00: Kurz nach der Veröffentlichung der neuen Zahlen sitzt Daniel Koch vom BAG schon wieder im Medienzentrum in Bern. Fachleute des Bundes informieren zu den neusten Entwicklungen rund um das Coronavirus.

Wie BAG, SECO oder das VBS auf die neusten Entwicklungen reagieren, können Sie hier im Livestream mitverfolgen.

12.45: Das BAG meldet die neusten Zahlen: 10'714 Personen wurden Stand Donnerstag-Mittag positiv auf das Coronavirus getestet. Dies bedeutet eine Zunahme von 949 Infizierten innert 24 Stunden. Stark angestiegen ist die Zahl der Todesopfer. Während das BAG am Mittwoch von 103 Toten sprach, sind es heute 161 Personen, die durch das Coronavirus ihr Leben verloren.

11.28: Die Coronavirus-Pandemie führt zu grossen wirtschaftlichen Schäden. Bei den Unternehmen sei der Umsatz jetzt schon um ein Fünftel eingebrochen, wie aus einer Umfrage des Wirtschaftsdachverbandes Economiesuisse hervorgeht.

«Es wird zudem erwartet, dass sich der Umsatzrückgang bis in zwei Monaten auf rund einen Drittel erhöht», schrieb Economiesuisse am Donnerstag in einem Communiqué. Ein grosser Anteil an Unternehmen habe heute bereits Absatzschwierigkeiten für ihre Produkte und Dienstleistungen in der Schweiz.

Zulieferbetriebe für Gastrounternehmen, Hotels, Veranstalter, Coiffeursalons usw. seien stark von den Verboten der Behörden betroffen. Die Textilindustrie könne einen grossen Teil der aktuellen Kollektion nicht mehr verkaufen. Das Gleiche treffe auf weitere Lieferanten des Detailhandels zu. Und der Autohandel leide unter dem Produktionsstopp in Europa. Zahlreiche Autobauer wie BMW oder Porsche haben ihre Fabriken stillgelegt.

11.16: Noch immer werden Schutzmasken via Internet zu Wucherpreisen angeboten. Die Kantonspolizei Zürich hat daher am Mittwochabend in Zürich-Altstetten eine 21-jährige Frau verhaftet. Die Polizei wurde auf ein Inserat dieser Frau aufmerksam und überführte sie schlussendlich in Zivil. Nachdem die Verkäuferin vom vermeintlichen Kunden für 10 Masken, die normalerweise pro Stück etwa 50 Rappen kosten, einhundert Franken wollte, wurde sie verhaftet und zur Befragung in eine Polizeistation geführt.

Thurgau
Rund 300 Schutzmasken wurden von der Thurgauer Polizei sichergestellt. - Kantonspolizei Thurgau

Auch die Kantonspolizei Thurgau meldet heute eine Strafuntersuchung gegen einen Wucherer. Dabei handelt es sich um einen 37-jährigen Deutschen, welcher in der Region Kreuzlingen Schutzmasken zu horrenden Preisen angeboten haben soll.

Der Beschuldigte verlangte 100 Franken pro Maske. Die Polizei stellte rund 300 Masken sicher, welche nun dem Gesundheitswesen des Kantons Thurgau zur Verfügung gestellt werden.

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