Coronavirus: Falscher Daniel Koch treibt auf Instagram sein Unwesen

Redaktion
Redaktion, Keystone-SDA

Bern,

In der Schweiz sind inzwischen 197 Personen am Coronavirus gestorben, 12'161 sind infiziert. Der Bundesrat hat die «ausserordentliche Lage» ausgerufen.

Schweiz Coronavirus
Die Coronavirus-Infektionen in der Schweiz steigen nach wie vor stark an. - sda - Keystone/EPA CDC/CDC HANDOUT

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Coronavirus breitet sich in der Schweiz immer mehr aus.
  • 12'161 Personen wurden bisher positiv getestet, 197 sind verstorben.
  • Unter 058 463 0000 hat das BAG eine Hotline aufgeschaltet.

14.00: In Bern findet die nächste Pressekonferenz mit den Bundesräten Alain Berset und Guy Parmelin statt. Der Bundesrat gibt einerseits grünes Licht für schärfere Massnahmen in den Kantönen. Andererseits erlaubt er weiterhin das Zügeln, aber unter bestimmten Vorgaben.

13.50: Das BAG veröffentlicht die neusten Zahlen. Der Anstieg ist höher als die Tage zuvor – die Zahl der Infizierten ist seit gestern um 1390 Personen auf 12'161 gestiegen. Die Anzahl Todesopfer sind gemäss offiziellen BAG-Daten (Stand Freitag-Mittag) 197 Personen. Dies bedeutet einen Anstieg von 38 Personen innert 24 Stunden.

13.26: Der Kanton Freiburg greift im Kampf gegen das Coronavirus auf die Kapazitäten von Privatkliniken zurück. Davon betroffen ist auch die zur Aevis Victoria-Gruppe gehörende Freiburger Clinique Générale.

«Unsere Klinik in Freiburg ist beschlagnahmt worden», sagte Antoine Huber, Chef der Privatspital- und Luxushotelgruppe Aevis am Freitag an einer Telefonkonferenz. Das gesamte rund 40-köpfige Pflegepersonal der Klinik ist an das Freiburger Kantonsspital verlegt worden und soll dort helfen, den erwarteten Ansturm von Corona-Patienten zu bewältigen.

Möglich macht dies eine vom Kanton Freiburg vergangene Woche erlassene Verordnung. Darin behält sich der Kanton vor, auf Personal und Infrastrukturen der Privatkliniken zuzugreifen, um die Kapazitäten am Kantonsspital zu erhöhen. Laut Verordnung kann der Kanton auch die Verteilung der Vorräte an Desinfektionsmittel, Masken oder Medizinbekleidung je nach Priorität eigenhändig regeln.

12.27: Daniel Koch, der Leiter der Abteilung für übertragbare Krankheiten im Bundesamt für Gesundheit, ist der Mann der Stunde. Er ist omnipräsent – seit heute auch auf Instagram, meinen viele. Auf seinem neuen Profil richtet er Appelle an die Bevölkerung, der Link führt direkt zum Bundesamt. Aber: Das Profil ist ein Fake, wie BAG-Sprecher Daniel Dauwalder auf Anfrage von Nau.ch bestätigt.

Coronavirus
So sieht der erste Post von Daniel Koch des BAG aus – doch das Profil ist ein Fake. - Screenshot Instagram

«Daniel Koch hat keinen Instagram-Account», stellt Dauwalder unmissverständlich klar. Manche Medienschaffende hatten den 64-jhrigen mit der ruhigen Stimme bereits begrüsst. Nach wenigen Stunden hat der «falsche» Koch bereits viele Follower.

11.45: Die neue Berner Fluggesellschaft FlyBair verschiebt ihren Start wegen der Corona-Pandemie um zwei Monate. Sofern es die Lage dann zulässt, will FlyBair ab Juli acht Destinationen ab Bern und die Strecke Sion-Mallorca anbieten.

«Wie andere Fluggesellschaften und Tourismusunternehmen stellen auch wir seit ein paar Wochen einen deutlichen Buchungsrückgang fest», wird José González, CEO von FlyBair in einer Mitteilung vom Freitag zitiert.

start berner belp
Ein Plakat der virtuellen Airline Flybair. - keystone

Fluggäste mit einem Ticket für einen FlyBair-Flug zwischen dem 2. Mai und dem 30. Juni 2020 und die direkt bei FlyBair gebucht haben, werden ab Ende März von FlyBair persönlich kontaktiert. Sie können entweder ohne Tarifunterschiede umbuchen oder sich das Ticket zurückerstatten lassen.

11.32: Der Bund erleichtert den Zugang zu Schutzbekleidung am Schweizer Zoll. Einfuhren von Schutzbekleidung und anderem Schutzmaterial für die Bevölkerung (wie Hygienemasken, Einweghandschuhe, Schutz-Kittel), die für die Kantone oder den Bund bestimmt sind, sind bis auf Weiteres ohne Bewilligung zollfrei.

Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die Ware direkt für den Kanton oder den Bund bestimmt ist. Oder die Ware wird direkt über einen Importeur eingeführt.

11.23: Bis am Freitag haben sich bereits 32'000 Personen auf der Rotkreuz-App als Unterstützer registrieren lassen. Nachdem sich in den ersten Tagen vor allem Freiwillige gemeldet hatten, die Hilfe anboten, wächst nun kontinuierlich der Anteil jener an, die Hilfe suchen.

Die App «Five up» des Roten Kreuzes (SRK) und der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft (SGG) ist seit rund 10 Tagen aktiv. Sie wurde für die Koordination von Freiwilligenarbeit entwickelt.

Im Gegensatz zu Gruppen auf WhatsApp und Facebook ist bei «Five up» direkt sichtbar, wo es noch Hilfe braucht und wo sich bereits Personen gemeldet haben. Zudem gelangen die Daten nicht an die IT-Giganten und werden nicht an Dritte verkauft, heisst es in der Mitteilung.

11.04: Die Walliser Polizei verteilt ordentlich Bussen. Seit den von Bund und Kanton beschlossenen Massnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie sind im Wallis 25 Strafanzeigen eingereicht und 206 Bussen verhängt worden. Die Strafen betreffen Unternehmen und Privatpersonen.

Die überwiegende Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger halte sich an die Anweisungen der Behörden, teilte die Kantonspolizei Wallis am Freitag mit. Einige Personen hätten aber bestraft werden müssen.

Die Anzeigen bei der Staatsanwaltschaft betreffen hauptsächlich Unternehmen und öffentliche Betriebe. Die Bussen wurden gegen Personen verhängt, welche die sozialen Distanzen nicht eingehalten oder Versammlungsverbot von mehr als fünf Personen im öffentlichen Raum missachtet hatten.

11.00: Die Armee unterstützt den Zoll nun an der Grenze in einem bewaffneten Einsatz. Wie gestern von Brigadier Raynald Droz angekündigt, unterstützen 50 Militärpolizisten die Grenzwacht, also Berufssoldaten. Welche Aufgaben die Soldaten übernehmen, erfahren Sie hier.

10.25: Die Coronakrise trifft vor allem die KMU und damit das Mark der Schweizer Wirtschaft hart. Mehr als die Hälfte der kleinen und mittleren Firmen rechnete vor einer Woche damit, in den kommenden Monaten in finanzielle Not zu geraten. Und jedes sechste KMU hielt den Konkurs für wahrscheinlich, wie eine am Freitag publizierte Umfrage der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) zeigt.

Geschlossene Restaurants, Läden, Hotels, Coiffeursalons oder Kulturlokale sowie in ihrem Betrieb eingeschränkte Produzenten oder Händler. Der vom Bundesrat zur Eindämmung des Coronavirus verordnete Lockdown hat für einen Grossteil der KMU grosse finanzielle Belastungen zur Folge.

Am stärksten sei die Sorge vor dem Gang in den Konkurs in der Branche «Wirtschaftliche Dienstleistungen» sowie in der Maschinen- und Elektroindustrie, heisst es im Communiqué der ZHAW weiter. Allerdings wurde die Umfrage bei 155 KMU online vom 19. bis 21. März durchgeführt, also noch bevor der Bundesrat am 25. März detailliert aufgezeigt hat, wie er den KMU finanziell unter die Arme greifen will.

Die KMU würden besonders unter der nachgebenden Nachfrage nach ihren Produkten und Dienstleistungen leiden, heisst es in der Studie weiter. Zudem verschlechtere sich die Liquidität der Firmen markant. Ein weiteres Problem für die KMU sei die abnehmende Verfügbarkeit von Rohstoffen und Halbfabrikaten.

08.44: Die Berset-Challenge wird zum Kult. Nachdem Stars wie Roger Federer oder Christa Rigozzi der Bevölkerung ebenfalls rieten, Zuhause zu bleiben um sich zu schützen, nehmen jetzt auch Rettungskräfte an der Challenge teil.

«Hat jemand Alain-Berset-Challenge gesagt?», schreibt Schutz und Rettung Zürich und postet ein Video auf Twitter, in welchem die Rettungskräfte den Spiess umkehren. «Wir wollen uns bei allen bedanken, die die Vorgaben des Bundesrats einhalten», daraufhin applaudieren sie der Bevölkerung.

Gleichzeitig nominiert Schutz und Rettung Zürich weitere Challenge-Teilnehmer wie die Kantonspolizei Zürich, ein Spital und SRF-Moderatorin Mona Vetsch.

Coronavirus
Ein Oberarzt spricht auf der Isolierstation für Coronavirus-Behandlungen im Klinikum mit einem Patienten dem gerade der Blutdruck gemessen wird. - dpa

06.46: Wissenschaftler haben aufgrund der Coronavirus-Pandemie gewarnt, dass die Spitalbetten auf den Intensivstationen der Schweiz nicht ausreichen könnten. Bereits ab Donnerstag kommender Woche sei ein Engpass zu verzeichnen, hiess es in einer neuen Studie der ETH Zürich.

Es könnten bis zu 1000 zusätzliche Plätze auf den Intensivstationen notwendig sein, führt ein Artikel bei «La Liberté» sowie in den Partnerzeitungen aus. Unter Berücksichtigung der aktuellen Kapazität sowie der Angaben zu den Coronavirus-Krankheitsfällen legt unsere Untersuchung nahe, dass das System bald am Anschlag ist, erklärte Thomas Van Boeckel, Professor im Department Umweltsystemwissenschaften an der ETH Zürich und Mitautor der Studie, gegenüber den Zeitungen.

Neben dem Tessin könne in den Kantonen Waadt, Genf, Wallis und Graubünden die Bettenkapazität der Intensivstationen sogar deutlich überschritten werden. Nach den Modellen werde es am 2. April zu einem Engpass kommen, hiess es weiter. In dieser Situation könnten bis zu 86 Intensivbetreuungsplätze fehlen, falls keine Massnahmen getroffen würden, so Van Boeckel.

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Die Schweizerische Post muss derzeit eine Flut von Päckchen und Paketen bewältigen. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY

04.13: Bei der Schweizerischen Post gibt es derzeit alle Hände voll zu tun. Das Unternehmen wird mit Paketsendungen überschwemmt. Dies erklärte Post-Chef Roberto Cirillo in einem Interview mit den den «Zeitungen der CH-Media» vom Freitag.

«Vor zwei Wochen hatten wir bei den Paketen einen Zuwachs von etwa 15 Prozent gegenüber normalen Zeiten», sagte der Manager. Dies habe aber nochmals stark zugenommen. «Mittlerweile transportieren wir gleich viele Pakete wie üblicherweise vor Weihnachten», betonte er. Und am Mittwoch habe die Post sogar ein Volumen verzeichnet, wie sonst nur am Online-Kauftag «Black Friday», hiess es weiter.

Online-Bestellungen sei momentan meist der einzige Weg, um an gewisse Waren zu kommen. Daher sei Die Post in der aktuellen Situation mit der Coronavirus-Ausbreitung sehr wichtig. Die Menschen könnten zu Hause bleiben und die Schweiz stehe dennoch nicht still, erklärte Cirillo weiter. Die Post liefere derzeit zudem etwa dreimal so viel Lebensmittel aus wie üblich - deshalb gebe es lange Wartezeiten und ein Ausbau der Kapazitäten sei innerhalb kürzer Zeit ohnehin unrealistisch.

Bezüglich der Einschränkung von Angeboten sagte der Post-Konzernchef, dass die A-Post nicht mehr in jedem Falle am nächsten Tag zugestellt werden könne. Ausserdem habe man die Öffnungszeiten einiger Filialen reduziert und manche geschlossen, erklärte Cirillo in dem Interview.

03.00: Heiss, kalt oder feucht? Noch immer gibt es keine soliden Rapporte, ob sich das Coronavirus bei kälteren Temperaturen besser ausbreiten kann. Wenn es gut läuft, verhält sich das neue Virus so wie das Influenzavirus. Dann würde der Frühling mit seinen steigenden Temperaturen die Erreger wohl auslöschen - und der Spuk wäre vorbei.

Noch kann das allerdings nicht bestätigt werden, da man das Coronavirus noch zu wenig kennt. Somit kann auch nicht abschliessend beurteilt werden, wie sich der Kälteeinbruch von nächster Woche auf die Verbreitung des Virus auswirken wird.

Stadler
Der Schweizer Immunologe Beda Stadler. - Keystone

Die Wettervorhersagen melden für den kommenden Montag teilweise Schneeschauer bis ins Flachland. Eine grosse Mehrheit der Bevölkerung dürfte es aus diesem Grund weniger nach draussen ziehen. Kann so etwa der Anstieg der Corona-Infizierten gebremst werden?

Nein, meinen zumindest verschiedene wissenschaftliche Vermutungen. Immunologe Beda Stadler erklärt: «Ein wesentlicher Faktor ist wahrscheinlich, dass sich Menschen, die das Social-Distancing nicht beachten, nun auch zu Hause aufhalten und somit eine Ansteckung erleichtern.»

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