Balkone stürzen auf Thurgauer Baustelle mitten in der Nacht ein
In Arbon AG erleben die Arbeiter auf einer Baustelle am Mittwochmorgen eine böse Überraschung: Fünf Balkone sind über Nacht eingestürzt.
Das Wichtigste in Kürze
- Auf einer Baustelle in Arbon TG sind mehrere Balkone eingesackt.
- Glücklicherweise wurde dabei niemand verletzt.
- Die Staatsanwaltschaft untersucht den Vorfall.
Für die Arbeiter auf einer Baustelle in Arbon TG begann der Mittwochmorgen mit einem Schock: Über Nacht sind bei dem Neubau die Balkone eingestürzt. Ausser dem untersten sind alle Betonbalkone sichtlich eingesackt. Sie scheinen nun schief in den Angeln zu hängen.
«Ich war gerade beim Morgenkaffee, als ich den Anruf von unserem Polier erhielt», sagt Bauunternehmer Rolf Bressan gegenüber dem «St.Galler Tagblatt». Er sei der Erste auf der Baustelle gewesen.
Der Vorfall ereignete sich mitten in der Nacht. Also zu einem Zeitpunkt, als die Baustelle verlassen dalag.
Bressan zeigt sich erleichtert darüber, dass niemand verletzt wurde: «Zum Glück sind keine Menschen zu Schaden gekommen, der Rest lässt sich lösen.» Das sei sein erster Gedanke gewesen.
Derzeit ist nicht geklärt, warum die Balkone eingestürzt sind. «Ein unabhängiger Prüfer wird das jetzt genau anschauen und den Fehler suchen», sagt der Bauunternehmer. Denn: Dass ein Fehler gemacht worden ist, sei klar. Er will jedoch aktuell nicht über die Ursache spekulieren.
«Gewisse Sorge» bei Anwohnern
Sein Bauunternehmen hat im Seemoosriet auch zwei weitere Mehrfamilienhäuser gebaut. Der ehemalige Arboner Stadtrat Jörg Zimmermann lebt in einer der Wohnungen. Er berichtet, von den Balkoneinstürzen habe er in der Nacht nichts mitbekommen.
Aber: «Bei uns im Haus besteht jetzt eine gewisse Sorge, ob bei unseren Balkonen dasselbe passieren könnte.»
Bauunternehmer Bressan erklärt jedoch, es bestehe kein Zusammenhang. Die beiden fertigen Häuser seien in einer anderen Konstruktionsweise und mit einem anderen Ingenieur erstellt worden.
Die Thurgauer Staatsanwaltschaft hat derweil nach dem Vorfall auf der Baustelle eine Strafuntersuchung eröffnet. Dies wegen des Verdachts einer Gefährdung durch Verletzung der Regeln der Baukunde. Die Ermittlungen sollen nun den Grund des Einsturzes klären.
Die Baustelle ist aktuell gesperrt – erstmal wird dort nicht weitergebaut. Lediglich die Balkone werden möglichst schnell rückgebaut.