Bangkok leidet unter Schlangenplage
Vor Schlangen hat fast jeder Angst. Aber der Gedanke, auf der Toilette gebissen zu werden, ist eine besondere Horrorvorstellung. In Bangkok ist das nun passiert. Thailands Hauptstadt leidet unter einer Schlangenplage wie lange nicht mehr.
Das Wichtigste in Kürze
- Schlangen machen aktuell die thailändische Hauptstadt Bangkok unsicher.
- Für die Feuerwehr sei die Schlangenplage sogar zur Hauptaufgabe geworden.
- Anfang Dezember habe es mehr als 32'000 Ausrückungen gegeben - so schlimm war es in einem einzigen Jahr noch nie.
In diesem Jahr bekamen es viele Bewohner von Thailands Hauptstadt häufiger mit Schlangen zu tun als ihnen lieb sein kann. Bis Anfang Dezember musste die Feuerwehr in der Neun-Millionen-Stadt mehr als 32'000 Mal ausrücken, um Kriechgetier einzusammeln, kleines, grosses, harmloses, gefährliches. So schlimm war es in einem einzigen Jahr noch nie.
Kürzlich gingen an einem einzigen Tag 173 Anrufe wegen Schlangen-Sichtungen ein. Feueralarm gab es hingegen nur fünfmal. Der Vizechef der Hauptstadt-Feuerwehr, Prayul Krongyos, klagt, dass der Kampf gegen die Schlangenplage inzwischen sogar Hauptaufgabe seiner Leute geworden sei. «Wenn wir ähnlich viele Feuer hätten wie Schlangen, würden wir nicht überleben.»
200 Schlangenarten
Nun ist es keine Besonderheit, dass es in Bangkok Schlangen gibt. Die verhältnismässig junge Stadt wurde auf Wasser, Sand und Lehm gebaut.
Von den mehr als 200 Arten, die in Thailand zu Hause sind, kommt etwa die Hälfte auch in der Hauptstadt vor.
Dass es gerade besonders viele Schlangen gibt, liegt zum einen daran, dass 2017 ein ungewöhnlich regenreiches Jahr war. Die Überflutungen zwangen die Tiere dazu, sich höher gelegene Reviere zu suchen. Zudem wird vor allem an den Rändern der Stadt gerade viel auf Schlangengebiet gebaut. Und auch Bangkoks chronisches Abfallproblem hat Schuld. Der vielfach offen herumliegende Müll lockt Mäuse, Ratten und Vögel an. Um die wiederum kümmern sich dann die Schlangen.