Basel: Run auf Robidogs, weil Coop-Säckli kosten

Brendan Bühler
Brendan Bühler

Basel,

Coop und Migros verlangen – um die Umwelt zu schonen – Geld für die Plastiksäcke. Das hat zur Folge, dass in Basel der Bedarf an Hunde-Kot-Säcken massiv steigt.

Die gelben Robbidog-Säcke werden für illegale Müllentsorgung missbraucht.
Die gelben Robbidog-Säcke werden für illegale Müllentsorgung missbraucht. - Zvg

Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen den Kosten für die weissen Plastiksäcken behelfen sich Basler mit Hundekot-Säcken.
  • Mit diesen wird oftmals illegal Abfall entsorgt.

Es war eine wirkungsvolle Aktion der beiden Grossverteiler: Um den Bedarf an den dünnen, weissen Plastiksäcken zu senken, verlangten sie neu Geld dafür. Durch den reduzierten Bedarf sollte die Umweltbelastung und -verschmutzung reduziert werden. Mit Erfolg: Der Absatz an Raschelsäckli ging um 80 Prozent zurück.

Doch der Entscheid hat eine überraschende Auswirkung: In Basel ist der Bedarf an Hundekot-Säcken – vor Ort Robidog genannt – laut dem Mediensprecher des Tiefbauamtes, André Frauchiger, klar gestiegen.

Klare Verbrauchszunahme

«Wir können klar die Verbrauchszunahme von Robidog-Säckli bestätigen», sagte Frauchiger gegenüber Nau. Der Grund sei, dass die Säckli als Ersatz für die Grossverteiler-Plastiksäcke für die illegale Entsorgung von Hauskehricht verwendet werden.

Diese Entwicklung ärgert besonders die Hundebesitzer, die nun teilweise keine Entsorgungsmöglichkeiten für Bellos Notdurft mehr haben. Der Kostenaufwand für den erhöhten Verbrauch kann Frauchiger aber nicht beziffern.

Als illegale Müllentsorgung gilt laut dem Basler Amt für Umwelt und Energie, wenn «jemand seine Abfälle aus dem Haushalt oder Gewerbe gezielt irgendwo hin transportiert» und den Abfall nicht in den offiziellen Bebbi-Säcken bereitstellt. Ob es noch andere Verwendungszwecke für die Robidog-Säcke gibt, ist nicht bekannt.

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