Von Sextoys bis Gewehren: Müllfrauen und -männer stossen in ihrem Alltag immer wieder auf kuriose Gegenstände. Doch eine Geschichte aus Basel überbietet alles.
Abfall
In Basel gibt es Leute, die warten am Fenster, bis eine Kehrmaschine vorbeizieht – und werfen dann Abfall aus dem Fenster. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Abfallsünder erschweren die Arbeit bei der Kehrichtabfuhr.
  • Doch immer wieder kommt es auch zu kuriosen Situationen.
  • In Basel etwa missbrauchen manche die Kehrmaschinen, damit sie ihren Abfall mitentsorgen.
  • Doch falsche Abfallentsorgung kann auch ganz schön gefährlich werden.
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Korrekte Abfallentsorgung ist in der Schweiz teuer – und ruft Abfallsünder auf den Plan. Diese entsorgen etwa den privaten Müll in öffentlichen Containern. Oder schummeln beim Recycling. Das sorgt für mächtig Stunk.

«Zwei Dinge ärgern uns besonders: Wenn gebrauchte Windeln am Strassenrand liegen und wenn wir Spritzen in öffentlichen Abfalleimern finden.» Das erste sei grusig, das zweite gefährlich für die Mitarbeitenden, sagt Markus Müller, Leiter der Stadtreinigung Basel, zu Nau.ch.

Öffentliche Abfalleimer bieten aber noch ein weiteres Ärgernis. «Im Schnitt sind 50 Prozent private Abfälle, die in öffentlichen Kübeln landen», sagt er. Gibt es Spuren auf die Abfallsünder, werden Abfallkontrolleure aufgeboten.

«Warten, bis Strassenreinigung vorbeikommt»

In öffentlichen Containern werden zudem auch mal Winterpneus oder WC-Brillen entsorgt. «Also alles Dinge, die man nicht einfach so im Hosensack mit dabei hat», so Müller.

Besonders kurios ist aber eine andere Geschichte aus Basel. «Es gibt Leute, die am Fenster warten, bis unsere Strassenreinigungs-Maschinen an ihrem Haus vorbeiziehen. In diesem Moment werfen sie dann Abfall aus dem Fenster.»

Kehrmaschine
Solche Kehrmaschinen missbrauchen manche Basler als Abfallentsorgung. (Symbolbild)
Sie warten dann am Fenster, und werfen den Abfall raus. (Symbolbild)
Abfall
Das ist aber nicht das einzige Ärgernis bei der Stadtreinigung. (Symbolbild)

Wenn die Abfallsünder ausfindig gemacht werden können, werden diese dann darauf hingewiesen. In der Regel zeigten sich diese dann einsichtig. «Kommt es aber zu Aggression gegenüber unseren Mitarbeitenden, haben wir eine Null-Toleranz-Strategie und erstatten direkt Anzeige.»

Mitarbeitende finden Luftgewehre, Gummi-Puppen und Sexspielzeug im Abfall

Auch in Thun BE sorgen die Abfälle immer wieder für Staunen. «Vom Luftgewehr über Gasflaschen, Giftstoffe und Pneus bis hin zu Sexspielzeug kommt alles Kuriose vor», sagt Abfallberaterin Rachel Neuenschwander.

Gehst du gerne zum Entsorgungshof?

Und auch Maria Colon von Entsorgung + Recycling der Stadt Zürich (ERZ) berichtet: «Wir finden alles Mögliche in den Kehricht-Containern», sagt Colon. «Ein kurioses Beispiel ist ein Hochzeitskleid. Aber auch Velos, Kinderwagen, Trottinette und Gummi-Puppen treffen wir an.»

Die Mehrheit der Stadtzürcher Bevölkerung entsorge «grundsätzlich sehr gewissenhaft und korrekt». Doch auch in Zürich trifft man immer wieder falsch entsorgte Gegenstände an. Da landen etwa Plastik im Bioabfall, ganze Kinderwagen im Hauskehricht-Container oder Keramikwaren im Glas-Sammelcontainer.

Abfall
Ein Beispiel für falsch entsorgten Abfall: Dieser Aktenordner wartet an einem Strassenrand im Zürcher Limmattal vergeblich auf die Altpapier-Sammlung. - Nau.ch

Bei Sammelstellen kommt es immer wieder zu illegalen Entsorgungen. «ERZ nimmt solche illegalen Deponien bei den Werkstoff-Sammelstellen mit und entsorgt den Abfall fachgerecht. Um Nachahmungsaktionen zu verhindern.»

Elektroschrott und Sondermüll können Brände entfachen

Weiter berichtet Maria Colon: «Gefährlich wird es, wenn beispielsweise E-Zigaretten im normalen Hauskehricht statt im Elektroschrott entsorgt werden.» Die Akkus können sich bei Reibung oder Beschädigung entzünden – und schlimmstenfalls kann dies einen Brand auslösen, warnt sie.

Auch die Thuner Abfallberaterin Rachel Neuenschwander mahnt: «Problematisch im Sammelgut-Kehricht sind vor allem Elektrogeräte, Gasflaschen und Sondermüll. Diese Materialien bergen die Gefahr, dass das Sammelgut zu brennen beginnen kann, was wir schon mehrmals erlebt haben.»

Luftgewehr
Auch ein Luftgewehr wurde in Thun schon einmal im Abfall gefunden. (Symbolbild) - keystone

Die Städte Thun, Zürich und Basel bestätigten gegenüber Nau.ch, dass auch immer wieder tote Haustiere im normalen Kehricht entsorgt werden. «Gerade im Sommer kann das unangenehm werden, wenn die Kadaver zu stinken beginnen», sagt Markus Müller von der Basler Stadtreinigung.

Um den Mitarbeitenden den Gestank zu ersparen, sollten die Tierkadaver in die extra dafür errichteten Sammelstellen gebracht werden.

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