Sollten sich die Gewerkschaft Syna und die Baumeister über einen neuen Landesmantelvertrag einigen, werden die Bauarbeiter ab 2019 streiken.
Mehrere Tausend Bauarbeiter aus der ganzen Schweiz demonstrieren in Zürich, am Samstag, 23. Juni 2018.
Mehrere Tausend Bauarbeiter aus der ganzen Schweiz demonstrieren in Zürich, am Samstag, 23. Juni 2018. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Baumeister und die Gewerkschaft Syna handeln einen neuen Landesmantelvertrag aus.
  • Sollte bis Ende 2018 keine Einigung erfolgen, so werden die Bauarbeiter streiken.
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Die Bauarbeiter wollen ab 2019 streiken, falls bis Ende 2018 keine Einigung mit den Baumeistern über einen neuen Landesmantelvertrag zustande kommt. Bereits im Herbst will die Gewerkschaft Syna Protestaktionen auf ausgesuchten Baustellen in der ganzen Schweiz mittragen.

Dies haben über 60 Bau-Delegierte der Gewerkschaft Syna heute Samstag an ihrer Branchenkonferenz beschlossen, wie es in einer Mitteilung heisst. Das Angebot einer generellen Lohnerhöhung von 150 Franken sei ein «vergifteter Köder», den die Bauleute niemals schlucken würden, hiess es in verschiedenen Voten.

Im Gegenzug zur Lohnerhöhung wollten die Arbeitgeber nämlich festlegen können, wie lange die Angestellten auf dem Bau arbeiten müssen. Die Baumeister verlangen von ihrem Personal mehr Flexibilität. Wer zwischen minus 100 und plus 200 Arbeitsstunden auf dem Konto hat, soll keine Zuschläge mehr erhalten.

Rente ab 60

Faktisch werde das Betriebsrisiko so auf die Arbeitnehmer abgewälzt, kritisiert Syna. Das sei nichts anderes als Arbeit auf Abruf und damit indiskutabel. Weiter sei die Zusicherung der Rente ab 60 Jahren für das Bauhauptgewerbe eine Nötigung der Baumeister, weil damit ein massiver Abbau beim Landesmantelvertrag verbunden sei.

Kernanliegen der Gewerkschaften ist die Rente ab 60 Jahren im Bauhauptgewerbe. Im Juni gingen in Zürich rund 18'000 Bauarbeiter auf die Strasse für das Rentenalter 60, mehr Lohn und besseren Schutz für ältere Bauarbeiter. Schon damals lagen Streikdrohungen in der Luft.

Um möglichst viele Bauarbeiter fest anzustellen, müsse vermehrt dann gearbeitet werden können, wenn Arbeit vorhanden sei, begründete der Baumeisterband Mitte September sein Angebot. Er offeriert die Rente mit 60, monatlich 150 Franken mehr Lohn und keine Erhöhung der Normalarbeitszeit. Die Baumeister werfen den Gewerkschaften vor, Lösungen «mit dem Verharren auf ideologischen Standpunkten» zu blockieren.

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