BDP fordert Wähler auf, Konkurrenz-Parteien in den Müll zu werfen
Das Wichtigste in Kürze
- Am 20. Oktober wählt die Schweiz National- und Ständerat neu.
- Die BDP zeigt sich in der Schlussoffensive ihres Wahlkampfs angriffig.
- Die Wahlunterlagen anderer Parteien gehören in den Müll, so die Botschaft.
Am 20. Oktober wählt die Schweiz ihr neues Parlament. Erwartet wird in erster Linie ein Frauenrutsch. Weniger rosig sehen die Prognosen für die BDP aus.
Daran soll, so wird gemunkelt, auch der neue Parteislogan nichts mehr ändern können. Satiriker Dominic Deville hat aus «Langweilig, aber gut» darum kurzerhand «Abgewählt, aber der Slogan war gut» gemacht.
Doch statt klein beizugeben, bäumt die gelbe Partei sich nochmals richtig auf. Deville kriegt sein Fett auf Twitter weg. Und auch die politische Konkurrenz der BDP bleibt nicht verschont.
BDP druckt Sticheleien
«Vernunft, leider noch immer eine Randgruppe in der Politik», steht etwa auf einem der gelben Plakate. «Bei anderen Parteien ist Sachpolitik so eine Sache. Bei uns ist es die Sache», auf einem anderen. Seit Frühling verteilt die BDP ihre gedruckten Sticheleien im Lande.
«Wir wollen damit aufzeigen, dass gute politische Ideen ein konkretes Problem lösen. Und dabei meistens unspektakulär sind», erklärt Parteipräsident Martin Landolt gegenüber Nau. Nun, kurz vor den Wahlen, bläst die BDP zur «Schlussoffensive», so Landolt. Aus den Sticheleien werden waschechte Seitenhiebe.
Roger Köppel, Drama Queen
Da wird SVP-Ständeratskandidat und Weltwochen-Patriarch Roger Köppel als "Drama Queen" bezeichnet. Austeilen kann die BDP allerdings nicht nur gegen rechts. Auch der linke Haken sitzt.
Da verpassen die Gelben sich etwa kurzerhand einen grünen Anstrich. Ohne diesen scheint man in der Umweltpolitik nicht allzu weit zu kommen. Das hat die BDP bei GLP und Grünen abgeschaut. Auf den grünen Untergrund notiert sie: «Lag es an unserer gelben Farbe, dass unsere Klimalösungen nicht die nötige Aufmerksamkeit erhielten?»
Politische Konkurrenz in den Abfall
Aber eigentlich ist es egal, ob grün, rot, Sünneli oder blau. Die BDP hat für die gesamte politische Konkurrenz das gleiche Ende vorgesehen: den Mülleimer. «Wahlcouverts mit BDP-Liste gehören in die gelbe Box, alle anderen in die grau-silberne.»
«Wir wollen besonnenen Menschen unsere unplakative Politik auf plakative Weise näherbringen», so Landolt. Dazu gehöre in der Schlussoffensive eben auch «eine Handlungsaufforderung».
Von einem letzten Aufbäumen seiner Partei will er dagegen nichts wissen. «Natürlich hoffen wir auf einen Effekt, der über die Wahlen vom 20. Oktober hinausgeht.»