Für viele Luzerner Bauern waren die Niederschläge im November und Dezember kein Segen. Denn diese haben die Pegel der Gülle-Silos teils stark ansteigen lassen.
Güllelager
Ein Landwirt mit Helfern versucht die Gülle von seinem Feld zu beseitigen, die aus einem defekten Tank ausgelaufen war. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Situation mit den Gülle-Silos ist im Kanton Luzern «teils prekär».
  • Gleichzeitig dürfen die Bauern die Gülle erst wieder ab März auf den Feldern verteilen.
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Die starken Niederschläge Ende November und im Dezember haben bei den Luzerner Bäuerinnen und Bauern Spuren hinterlassen. Viele von ihnen konnten ihr Gülle-Silos nicht mehr leeren. Zudem floss durch die Niederschläge mehr Wasser als sonst hinein.

Die Lage sei nun «teils prekär», wie Raphael Felder, Geschäftsführer des Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverbands (LBV), der «Luzerner Zeitung» erklärt. «Je nach der im Herbst gewählten Strategie.»

Denn: Wer mit der Ernte auf den letztmöglichen Zeitpunkt gewartet hatte, konnte die zu nassen Felder mit Maschinen nicht mehr befahren. Dementsprechend hätten diese Landwirtinnen und Landwirte auch ihre Gülle nicht mehr auf den Böden verteilen können.

Eingerichteter Gülle-Pool wird noch nicht genutzt

Zur Abhilfe habe der LBV auf Wunsch der Bauern einen Gülle-Pool eingerichtet. Allerdings habe sich auf den Anfang Jahr erfolgten Aufruf noch keiner der Landwirte mit freien Kapazitäten gemeldet.

Regen Schweiz
Im November und Dezember hat es in der Schweiz viel Niederschlag gegeben.
Regen Bauern
Deswegen waren die Felderböden der Bauern sehr nass. (Symbolbild)
Bauern Gülle
Viele Luzerner Bäuerinnen und Bauern konnten deswegen die Gülle mit den Maschinen nicht auf ihren Feldern ausbringen. (Symbolbild)
Bauern Gülle
Das hat zu sehr hohen Gülle-Pegelständen in den Silos der Höfe geführt. (Symbolbild)
Gülle Bauern
Sie dürfen die Gülle erst wieder im März auf den Feldern verteilen. (Symbolbild)

Das dürfte laut Felder mehrere Gründe haben. Er glaubt, dass sich einerseits viele benachbarten Landwirte unkompliziert helfen. Andrerseits würden sich wohl viele davor scheuen, ihre freien Silo-Kapazitäten bereits jetzt anderen zur Verfügung zu stellen: «Schliesslich kann es Anfang März Schnee haben, kalt sein oder regnen.»

Das Problem dabei ist zudem die sogenannte Vegetationsruhe, während der keine Gülle ausgebracht werden darf. Diese gilt seit Anfang Dezember und dauert bis im März.

Betriebe helfen sich gegenseitig

Wer Gülle zu einem anderen Hof transportieren darf, tut dies mit Traktor und Anhänger oder via Bodenleitungen. Ausserdem gibt es ein Verfahren, bei dem die Gülle von den Feststoffen getrennt werden kann. Und so das Volumen um bis zu 30 Prozent reduziert werden kann.

Diese Feststoffe werden dann an einem separaten Ort gelagert. Das Verfahren wird oft von Lohnunternehmen angeboten.

Haben Sie schon einmal auf einem Bauernhof Ferien gemacht?

Sollte der Gülle-Silo-Pegelstand auf einem Hof dennoch zum akuten Problem werden, «helfen sich die Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter schon», so Felder. Ähnliche Probleme mit den Gülle-Silos gibt es laut der Zeitung auch in den Kantonen Zürich, Schaffhausen und St. Gallen.

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