Bauern

Bei Luzerner Bauern drohen die Gülle-Silos zu überlaufen

Antun Boskovic
Antun Boskovic

Luzern,

Für viele Luzerner Bauern waren die Niederschläge im November und Dezember kein Segen. Denn diese haben die Pegel der Gülle-Silos teils stark ansteigen lassen.

Güllelager
Ein Landwirt mit Helfern versucht die Gülle von seinem Feld zu beseitigen, die aus einem defekten Tank ausgelaufen war. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Situation mit den Gülle-Silos ist im Kanton Luzern «teils prekär».
  • Gleichzeitig dürfen die Bauern die Gülle erst wieder ab März auf den Feldern verteilen.

Die starken Niederschläge Ende November und im Dezember haben bei den Luzerner Bäuerinnen und Bauern Spuren hinterlassen. Viele von ihnen konnten ihr Gülle-Silos nicht mehr leeren. Zudem floss durch die Niederschläge mehr Wasser als sonst hinein.

Die Lage sei nun «teils prekär», wie Raphael Felder, Geschäftsführer des Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverbands (LBV), der «Luzerner Zeitung» erklärt. «Je nach der im Herbst gewählten Strategie.»

Denn: Wer mit der Ernte auf den letztmöglichen Zeitpunkt gewartet hatte, konnte die zu nassen Felder mit Maschinen nicht mehr befahren. Dementsprechend hätten diese Landwirtinnen und Landwirte auch ihre Gülle nicht mehr auf den Böden verteilen können.

Eingerichteter Gülle-Pool wird noch nicht genutzt

Zur Abhilfe habe der LBV auf Wunsch der Bauern einen Gülle-Pool eingerichtet. Allerdings habe sich auf den Anfang Jahr erfolgten Aufruf noch keiner der Landwirte mit freien Kapazitäten gemeldet.

Das dürfte laut Felder mehrere Gründe haben. Er glaubt, dass sich einerseits viele benachbarten Landwirte unkompliziert helfen. Andrerseits würden sich wohl viele davor scheuen, ihre freien Silo-Kapazitäten bereits jetzt anderen zur Verfügung zu stellen: «Schliesslich kann es Anfang März Schnee haben, kalt sein oder regnen.»

Das Problem dabei ist zudem die sogenannte Vegetationsruhe, während der keine Gülle ausgebracht werden darf. Diese gilt seit Anfang Dezember und dauert bis im März.

Betriebe helfen sich gegenseitig

Wer Gülle zu einem anderen Hof transportieren darf, tut dies mit Traktor und Anhänger oder via Bodenleitungen. Ausserdem gibt es ein Verfahren, bei dem die Gülle von den Feststoffen getrennt werden kann. Und so das Volumen um bis zu 30 Prozent reduziert werden kann.

Diese Feststoffe werden dann an einem separaten Ort gelagert. Das Verfahren wird oft von Lohnunternehmen angeboten.

Haben Sie schon einmal auf einem Bauernhof Ferien gemacht?

Sollte der Gülle-Silo-Pegelstand auf einem Hof dennoch zum akuten Problem werden, «helfen sich die Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter schon», so Felder. Ähnliche Probleme mit den Gülle-Silos gibt es laut der Zeitung auch in den Kantonen Zürich, Schaffhausen und St. Gallen.

Kommentare

User #3875 (nicht angemeldet)

Die Schweiz und ihre Bauern emittieren europaweit am zweitmeisten Ammoniak pro Fläche. Fast doppelt so viel, wie gesetzlich erlaubt ! Ammoniak entweicht aus der Gülle in die Luft und bildet Feinstaub und vergiftet unser Trinkwasser mit Nitrat, Schwermetalle ect. Auch in dieser Sache werden hier die Gesetze nicht eingehalten. Alle schauen nur zu.

User #5210 (nicht angemeldet)

Ist schon extrem wie viele intelligente leute die es gibt und alles besser wissen. Diese leute sollten aufhören nahrungsmittel zu konsumieren, so würde sich die überbefölkerung reduzieren und mann könnte wider mit 2- 3 kühen pro betrieb die ernährung sicher stellen. Weniger leute besser für das weltklima. Tiere haben der welt noch nie geschadet.

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