Berg-Bikerin (33) ärgert sich über Pisten-Raser
Ein Bike-Trip im Berner Oberland wurde für eine Nau.ch-Leserin kurzerhand zum Abenteuer der anderen Art. Sie wurde fast von Rasern umgefahren – und beschimpft.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Zürcherin Yvonne P.* war am Wochenende mit dem Bike im Berner Oberland unterwegs.
- Statt der erhofften Entspannung bereitete ihr der Trip aber eher Stress.
- Die Nau.ch-Leserin ärgert sich über unhöfliche Raser in den Bergen.
«Wir wollten in den Bergen durchatmen und runterkommen. Stattdessen hatten wir einen Haufen Ärger.»
Die Zürcherin Yvonne P.* (33) ist frustriert. Vergangenes Wochenende geht sie mit einer Freundin im Berner Oberland Biken. Und erlebt schon nach wenigen Minuten einen Beinahe-Zusammenstoss.
Ein anderer Biker kommt ihr in einer Kurve mit hohem Tempo entgegengefahren. «Er fuhr viel zu schnell. Und statt auf den Weg, schaute er verträumt auf die Wiese», ärgert sie sich.
Nur, weil sie ausweichen konnte, seien sie nicht kollidiert. Doch statt sich zu entschuldigen, fährt der junge Mann weiter und ruft ihr «Idiot!» nach.
Dabei bleibts nicht. Kurze Zeit später muss Yvonnes Begleitung bei der Talfahrt bremsen. «Ihr ist eine Biene ins Ohr geflogen, also bremste sie auf der rechten Wegseite abrupt.»
Doch nur knapp hinter ihr rast eine Gruppe anderer Biker den Berg runter – und kann nur ins Feld ausweichen. «Der vorderste schrie meine Begleitung an und schimpfte sie sogar beim nächsten Halt noch eine ‹blöde Kuh›», so Yvonne weiter. «Mich dünkt, der Ton in den Bergen ist rauer geworden.»
Mehr Konflikte in den Bergen?
Eine Zunahme an Konflikten unter Bikern sieht die Stiftung SchweizMobil, die auf ihrer Webseite Wege fürs Wandern, Biken und Co. sammelt, nicht.
Aber: Mit der steigenden Nachfrage nach Outdoor-Erlebnissen und auch dem Aufkommen von E-Bikes seien in den letzten Jahren mehr Mountainbiker unterwegs.
An hochfrequentierten Orten, sogenannten Hotspots, könne es daher durchaus zu Konflikten kommen. Dave Spielmann von SchweizMobil sagt zu Nau.ch: «Meistens sind es Orte wo die Geschwindigkeitsunterschiede hoch sind, die Ausweichmöglichkeiten begrenzt und dann die Wege stark frequentiert sind.»
Ähnlich sieht die Situation bei Begegnungen zwischen Bikern und Wanderern aus, wie es vonseiten der Stiftung Schweizer Wanderwege heisst.
Punktuell könne es zu mehr Konflikten kommen. Betroffen seien hochfrequentierte Orte, wo es beispielsweise schmale Wege gebe. Ein erhöhtes Risiko für solche Konflikte sei dort vor allem dann gegeben, wenn viele Menschen unterwegs seien.