Bern: Preis für Reto Nause – da kochen die YB-Fans!
Berns Sicherheitsdirektor Reto Nause wird viel kritisiert. Im Berner Wankdorf gab es sogar öffentliche Protestaktionen. Jetzt erhält Nause einen Preis.
Das Wichtigste in Kürze
- Reto Nause kriegt bald den Berner Kommunikationspreis überreicht.
- Zuletzt hagelte es jedoch Kritik für den Berner Sicherheitsdirektor und Natinonalrat.
- Nach 15 Jahren im Berner Gemeinderat wird Nause Ende Jahr seinen Posten abgeben.
Für die YB-Fans ist Berns Sicherheitsdirektor Reto Nause (52) ein rotes Tuch. Der Hauptgrund: Nause setzt sich aktiv für personalisierte Tickets im Schweizer Fussball ein. Zudem setzt er sich im Rahmen des Kaskadenmodells für Kollektivstrafen ein.
Es hagelte zuletzt Kritik für den Berner Gemeinderat – und es kam zu einem massiven Maskenprotest im Wankdorf an einem YB-Spiel.
Die Anhänger im ganzen Fansektor waren in identische Masken gehüllt, auf denen Nauses Gesicht prangte. So etwas hat es in Bern noch nie gegeben. Sogar die Gästefans aus der Ostschweiz schlossen sich der Protestaktion an.
Der Protest hat eindrücklich aufgezeigt, wie schwierig die Durchführung der personalisierten Tickets in einem Fussballstadion ist, wenn sich die Fans dagegenstellen.
«Nause in brenzligen Situationen an vorderster Front»
Viel Lob und Streicheleinheiten erhält Nause jetzt überraschend von der Berner Public Relations Gesellschaft (BPRG). Diese wird ihm am 20. Juni im Hotel Kreuz den Berner Kommunikationspreis verleihen.
Nause sei ein «herausragender Kandidat», heisst es. Er stehe in brenzligen Situationen an vorderster Front, um die involvierten Gruppen und Geschehnisse von nächster Nähe zu beurteilen.
Die BPRG schreibt weiter: «Nause hat sich seine Kenntnisse in der Kommunikation und der Medienarbeit ‹self made› erworben und Krisenkommunikation gehörte in den letzten Jahren zum Alltag in seiner Funktion.»
Sicher ist: Viel Applaus von den YB-Fans wird es für Nause dafür nicht geben. Übrigens: Einer der letzten Preisträger war YB-Boss Christoph Spycher.