Beschwerde gegen Penis Witz von Hazel Brugger

Karin Aebischer
Karin Aebischer

Zürich,

Ein Radiohörer beschwerte sich beim SRF über Hazel Bruggers Witze über einen «unerigierten Penis». Diese seien sexistisch und verletzten die Menschenwürde.

Hazel Brugger
Comedian Hazel Brugger hat es auf die «Forbes»-Liste geschafft. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Hörer stört sich daran, dass Hazel Brugger über den «unerigierten Penis» Witze machte.
  • Der SRF-Ombudsmann lehnte die Beanstandung ab.

In ihrem Beitrag «Männer haben mehr Humor als Frauen» sprach die Schweizer Slam-Poetin, Komödiantin und Kabarettistin Hazel Brugger am 31. Dezember 2018 unter anderem über einen unerigierten Penis. Ein SRF-Radiohörer erzürnte sich derart darüber, dass er eine Beschwerde einreichte.

Der Beitrag sei sexistisch und verletzte die Menschenwürde, so der Hörer. Hazel Brugger mache sich darüber lustig und verletzte somit Männer, die infolge einer Prostataoperation keinen erigierten Penis mehr haben können. Auch er habe so eine Operation hinter sich, so der Mann.

«Ein ironisches Spiel»

Hazel Bruggers Aussagen stellten keine «ungerechtfertigte Herabwürdigung» dar und seien auch nicht männerfeindlich, sondern ein ironisches Spiel, verteidigt Redaktionsleiterin Hörspiel, Anina Barandum, die Satire. Dass Hazel Brugger bei ihrem Text nicht an (ältere) Männer mit Erektionsproblemen aus gesundheitlichen Gründen gedacht habe, scheine ihr unmissverständlich, denn sie mache mit keinem Wort eine entsprechende Anspielung.

Blum unterstütz Beanstandung nicht

SRF-Ombudsmann Roger Blum zeigt in seinem Urteil Verständnis für die Beschwerde: «Ich verstehe gut, dass der Beitrag Sie in Ihrer Situation betroffen machte». Er sei sich allerdings sicher, dass Hazel Brugger überhaupt nicht an Männer gedacht habe, die eine Prostata-Operation hinter sich haben, und schon gar nicht diese im Visier hatte.

Roger Blum srg SRF
Der SRG-Ombudsmann Roger Blum. - SRF

Der Mann werde in Hazel Bruggers Beitrag nicht auf sein primäres Geschlechtsorgan reduziert, sondern ganzheitlich gezeigt. «Als Mensch mit Humor, als jemand, der von Kindsbeinen an auf sein lächerliches Ding herabblickt und der für die Fortpflanzung der Menschheit sorgt».

So gesehen könne er die Beanstandung bezogen auf das Gesamtpublikum nicht unterstützen, hält Roger Blum fest.

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