Bewohner mit Migrationshintergrund werden nur langsam mehr
Der Anteil von Bewohnern mit einem Migrationshintergrund in der Schweiz wächst nur sehr langsam. Momentan machen sie rund 38 Prozent aus.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Zahl der Menschen mit Migrationshintergrund in der Schweiz steigt nur sehr langsam an.
- Die Hälfte dieser Personen stammen aus EU- oder EFTA-Staaten.
- Eingewanderte der ersten Generation sind schlechter in den Arbeitsmarkt integriert.
2019 hatten 2,722 Millionen Bewohner der Schweiz einen Migrationshintergrund, das sind rund 38 Prozent. Im Jahr davor zählte das Bundesamt für Statistik (BFS) 2,686 Millionen solche Personen. Also gerade einmal 36'000 oder 1,34 Prozent weniger.
Über 80 Prozent der Bevölkerung mit Migrationshintergrund wurden im Ausland geboren und gehören zur ersten Generation (2,202 Millionen Personen). Alle anderen wurden in der Schweiz geboren und gehören zur zweiten Generation (520'000 Personen).
50 Prozent stammen aus EU oder EFTA
36 Prozent der Menschen mit Migrationshintergrund sind Schweizer. Beim Rest sind die italienische und die deutsche Staatsbürgerschaft mit je 10 Prozent am häufigsten.
Von der ersten Generation der Eingewanderten stammen knapp 50 Prozent aus EU- oder EFTA-Staaten. 11 Prozent aus weiteren Europäischen Ländern. Übrige Herkunftsländer machen ebenfalls 11 Prozent aus.
Bei der zweiten Generation sind über zwei Drittel Schweizer. Ein Viertel stammt aus der EU oder der EFTA, 8 Prozent aus anderen Europäischen Ländern. Nur 1 Prozent stammen von ausserhalb Europas.
Die Eingewanderten der ersten Generation sind schlechter in den Arbeitsmarkt integriert als solche der zweiten Generation. Die Erwerbslosenquote beispielsweise beträgt bei Erstgenerations-Migranten fast dreimal so viel wie bei Schweizern, die keiner Migrations-Generation angehören. Bei nachfolgenden Generationen beträgt die Erwerbslosenquote etwa zweieinhalb Mal so viel (6,3 Prozent).
Menschen mit Migrationshintergrund verrichten oft unbeliebte Schichten
Die unterschiedliche Benachteiligung der Eingewanderten zeigt sich auch etwa bei den sogenannt atypischen Arbeitszeiten: Einwanderer der ersten Generation verrichten etwa um ein Fünftel häufiger Nacht-, Sonntags- und Pikett-Dienst als Menschen ohne Migrationshintergrund. Ihre Kinder und Kindeskinder übernehmen diese unbeliebten Schichten hingegen leicht seltener als Berufsleute ohne Migrationshintergrund.
Bei Arbeitnehmenden mit Führungsfunktion sind die Unterschiede zwischen In- und Ausländern nur noch geringfügig: Berufsleute einer Migrations-Generation haben in diesen Stellungen eine Quote von 34,7. Eingewanderte der ersten Generation haben eine Quote von 32,3 und solche der zweiten oder höheren Generation 32,6.