Bieler Behörden beharren auf zweisprachigen A5 Schildern

Keystone-SDA
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Biel/Bienne,

Aus «Biel - Ost» soll «Biel/Bienne - Ost/Est» werden. Die Behörden wollen einheitlich die Schilder der A5 zweisprachig machen.

So müssten die Bieler Autobahnschilder nach Auffassung von lokalen Politikern aussehen.
So müssten die Bieler Autobahnschilder nach Auffassung von lokalen Politikern aussehen. - sda - STEPHANE HOFMANN

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Ortsnamen auf Schildern an der A5 bei Biel sollen zweisprachig geschrieben werden.
  • Somit soll «Biel-Ost» zu «Biel/Bienne - Ost/Est» werden.

Die Behörden von Biel und Umgebung lassen nicht locker mit ihrer Forderung nach einer konsequent zweisprachigen Beschriftung der neuen Autobahnumfahrung von Biel. Am Donnerstag präsentierten sie eigene Vorschläge.

Aus dem heutigen Schild «Biel-Ost» soll «Biel/Bienne - Ost/Est» werden und aus «Biel-Mett» «Biel/Bienne - Mett/Mâche», wie die Stadt Biel und zwei der Stadt nahe stehende Organisationen mitteilten. Mett ist ein Quartier von Biel.

Neue Nennungen geplant

«Biel-Bözingenfeld» soll hingegen nicht mit «Bienne - Champs de Boujean» übersetzt werden. Die Bieler Behörden sehen ein, dass die Leserlichkeit eines Schilds mit diesen langen Wörtern schlecht wäre. Deshalb schlagen sie «Biel/Bienne - Industrie» vor.

Gefordert wird auch, dass es künftig «Ausfahrt/Sortie» heisst und die Radiofrequenzen in beiden Sprachen aufgeführt werden. Im zweisprachigen Kanton Freiburg sei das der Fall.

Nicht alle Schilder über oder entlang des im Herbst 2017 eingeweihten A5-Ostastes sind einsprachig deutsch. Einige Schilder tragen den offiziellen Name «Biel/Bienne» der grössten zweisprachigen Stadt der Schweiz. Die Bieler Behörden wollen aber, dass die Beschilderung konsequent zweisprachig ist.

«Biel die Hälfte weggenommen»

Ihren Angaben zufolge sind 32 Schilder zu verbessern. Das Bundesamt für Strassen Astra solle die offizielle Zweisprachigkeit Biels respektieren, wo die Französischsprachigen etwa 42 Prozent der Bevölkerung ausmachen. «Der Bund nimmt Biel eine Hälfte weg», sagte am Donnerstag an einer Medienkonferenz in Biel Cédric Némitz, Bieler Gemeinderat französischer Muttersprache.

Das Astra sagte am Donnerstag auf Anfrage, es könne in dieser Angelegenheit derzeit noch gar nichts tun. Im Parlament sei eine im September 2017 vom Berner SVP-Nationalrat Manfred Bühler eingereichte Motion noch nicht behandelt worden. Das Astra dürfe der parlamentarischen Entscheidung nicht vorgreifen.

Sprachliche Minderheit berücksichtigen

Der Bernjurassier Bühler fordert in seiner Motion, das Gesetz sei so anzupassen, dass in Ortschaften mit einer sprachlichen Minderheit von mindestens 30 Prozent die Autobahnanschlüsse zweisprachig aufgeführt werden können. Der Bundesrat lehnt dies aus Gründen der Leserlichkeit ab; «Biel/Bienne» auf gewissen Schildern sei eine Ausnahme.

Das Astra weist zudem - wie schon früher - die Schuld an der weitgehend einsprachigen Beschilderung des A5-Ostasts von sich: Dieses Teilstück sei vom Kanton Bern gebaut worden. Die Signalisation gehöre zu einem Neubau. Der Kanton Bern sei also verantwortlich. Das Astra bleibe jedoch gesprächsbereit.

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