Blau-Algen-Alarm auf dem Campingplatz!
Die Blaualge breitet sich aus. Im Kanton Freiburg wird jetzt auch auf Campingplätzen gewarnt: Man soll kein Wasser trinken – nicht mal das Abkochen hilft.
Das Wichtigste in Kürze
- In Schweizer Seen breiten sich die Blaualgen aus.
- Verschiedene Kantone warnen vor den Cyanobakterien.
- Der Kanton Freiburg warnt mit Anschlägen auf Campingplätzen.
Blaualgen machen sich in Schweizer Gewässern breit. Die Cyanobakterien können zu gefährlichen Vergiftungen führen, vor allem bei Tieren. Erst Anfang Juni verstarb ein Hund, nachdem er mit Cyanobakterien versetztes Wasser aus einem Kanal am Bielersee getrunken hatte.
Da Blaualgen sich in den derzeit warmen Seen besonders gut verbreiten, warnen verschiedene Stellen aus der ganzen Schweiz.
Jetzt herrscht auch auf dem beliebten Campingplatz in Estavayer Aarm: Der Kanton Freiburg hängt dort eine Warnplakate aus. Brisant ist die Warnung: «Trinken Sie das Wasser nicht. Auch das Abkochen des Wassers tötet das Gift nicht ab!»
Dort heisst es dann: «Bei Symptomen wie Hautreizungen, Erbrechen, Durchfall und Lähmungen suchen Sie sofort einen Arzt oder Tierarzt auf.» Der Kanton Zürich listet auf seiner Website noch weitere Symptome auf. So etwa auch übermässiges Speicheln und Muskelzittern.
Bei Hunden können Symptome schon wenige Minuten nach dem Kontakt auftreten und rasch zum Tod führen.
So erkennen Sie Blaualgen
Blaualgen erkennt man gemäss einer Warnung des Kantons Bern unter anderem an einer ungewöhnlichen Wasserfarbe (grün, grünblau, rötlich). Auch Trübungen, Schlieren oder Blasen auf dem Wasser sowie schwarz-roter Belag auf Steinen trotz klarem Wasser sind Anzeichen auf Blaualgenblüten.
Blaualgen können sehr kurzzeitig auftreten, oft sind nur einzelne Abschnitte wie windstille Buchten betroffen. Kinder und Hunde sind von betroffenen Gewässern fernzuhalten. Das Wasser darf nicht getrunken werden, auch abkochen hilft nicht.
Was Hundebesitzer tun können
Barbara Riond von der Schweizerischen Vereinigung für Kleintiermedizin rät Hundebesitzern zur Proaktivität: «Sie sollen Massnahmen ergreifen, um eine Blaualgenvergiftung bei Hunden zu verhindern.» Konkret soll man sich über die Gewässerqualität informieren.
Sollte es in der Umgebung Blaualgen haben, «gilt es, den Hund natürlich fern von solchen Gewässern zu halten». Auch sollte ein Hund immer Zugang zu frischem Wasser haben. Trinkt er genug, muss er sich nicht am See bedienen.
Was tun bei Vergiftungen?
Kommt ein Hund mit Blaualgen in Kontakt, «ist es wichtig, sofort tierärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen», betont Riond. Eine schnelle Diagnose und Behandlung sei entscheidend. Der Kanton Bern rät für Menschen, sich beim Kontakt mit Blaualgen mit sauberem Wasser abzuwaschen und die Rettung zu informieren.