So schützen Sie Ihren Hund vor Blaualgen
Der sommerliche Badespass kann für Hunde schnell tödlich enden. Der Grund: Blaualgen. Ein Experte erklärt, worauf Hundebesitzer besonders Acht geben müssen.
Das Wichtigste in Kürze
- An heissen Sommertragen erleiden viele Hunde eine Blaualgenvergiftung.
- Hundebesitzer müssen gut informiert sein und schnell handeln können.
Blaualgen sind Bakterien. Sie kommen in allen Gewässern vor und sind bei einer normalen Konzentration ungefährlich. Steigen aber die Temperatur, vermehren sich Blaualgen zunehmend und werden damit zum Gesundheitsrisiko – insbesondere für Hunde.
Sie erleiden meist eine Vergiftung, die sich erst durch Schwäche und Atembeschwerden sowie starkes Speicheln, Erbrechen und Durchfall äussert. Im schlimmsten Fall jedoch stirbt der Vierbeiner. So wie es vor wenigen Wochen um einen kleinen Hund am Bielersee in Erlach BE geschehen ist.
Hundebesitzer müssen Vierbeiner schützen
Barbara Riond von der Schweizerischen Vereinigung für Kleintiermedizin rät Hundebesitzern deshalb, proaktiv zu sein: «Sie sollen Massnahmen ergreifen, um eine Blaualgenvergiftung bei Hunden zu verhindern.»
Doch wie können sie das tun? «In erster Linie», so Riond, «können sich Hundebesitzer über die Gewässerqualität informieren.» Dadurch würden sie frühzeitig Warnungen und Hinweise über mögliche Blaualgenblüten erhalten.
Sollte es in der Umgebung tatsächlich Blaualgen haben «gilt es, den Hund natürlich fern von solchen Gewässern zu halten». Zu erkennen sind die Bakterien – anders als erwartet – durch ein grün-schlierenartiges Gebilde an der Wasseroberfläche.
«Zudem sollten Hundebesitzer sicherstellen, dass ihr Hund immer Zugang zu frischem Wasser hat», sagt Riond. Hat der Vierbeiner nämlich genug getrunken, ist er auch weniger auf (gefährliche) Gewässer angewiesen.
Schnelle Hilfe ist lebensrettend
Kommt ein Hund gleichwohl mit Blaualgen in Kontakt, «ist es wichtig, sofort tierärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen», betont Riond. «Eine schnelle Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um mögliche Komplikationen zu vermeiden.»
So spült der Tierarzt nicht nur die Blaualgen vom Tier ab, sondern behandelt auch erste Symptome. «Dies kann die Verabreichung von Aktivkohle zur Bindung der Toxine oder intravenöse Flüssigkeiten zur Unterstützung der Nierenfunktion umfassen», so Riond.
Um den Zustand weiter zu beobachten, würden vergiftete Hunde zudem eine gewisse Zeit in tierärztlicher Obhut bleiben. Riond betont deshalb erneut: «Je früher die Behandlung erfolgt, desto besser sind die Chancen auf eine vollständige Genesung.»