Die BLS stoppt die Einführung einer neuen Software, mit der der Einsatz von Personal und Rollmaterial hätte geplant werden sollen. In der Testphase erwies sich die Lösung als zu langsam. Der Projektabbruch schlägt finanziell zu Buche.
Die BLS stoppt ein Softwareprojekt, mit dem der Einsatz von Zügen und Personal hätte geplant werden sollen. Nun muss das bestehende System vorerst weiterbetrieben werden.
Die BLS stoppt ein Softwareprojekt, mit dem der Einsatz von Zügen und Personal hätte geplant werden sollen. Nun muss das bestehende System vorerst weiterbetrieben werden. - sda - KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER

Das Wichtigste in Kürze

  • Die neue Software hätte insbesondere auch bei Betriebsstörungen zum Einsatz kommen sollen.
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Gerade bei kurzfristigen Störungen erwies sich die Lösung als zu langsam. «Das Risiko wäre zu gross, bei Betriebsstörungen nicht rasch genug reagieren zu können», schreibt das Bahnunternehmen in einer Mitteilung vom Dienstag.

Trotz gemeinsamer Anstrengungen mit dem Hersteller habe man schliesslich feststellen müssen, dass die Software die Anforderungen der BLS mittelfristig nicht erfüllen könne. Zusätzliche Anpassungen der Software wären unter dem Strich zu teuer geworden, weshalb die BLS einen Abbruch des Projekts beschloss.

Dies hat finanzielle Folgen für die BLS: So wird das Jahresergebnis 2019 durch eine Wertberichtigung belastet. Diese liege aus heutiger Sicht zwischen 20 und 23 Millionen Franken, schreibt die BLS. Mehr als 60 Prozent machen dabei Eigenleistungen wie Lohnkosten der Projektmitarbeitenden aus.

Die BLS arbeitet seit 2003 mit einer Softwarelösung namens Rail-Opt. Deren Einsatzdauer kann um mindestens fünf Jahre verlängert werden, wie das Bahnunternehmen in seiner Mitteilung schreibt. Unbestritten bleibt laut BLS aber, dass die Software für die Ressourcenplanung modernisiert und verbessert werden soll.

Projekte wie die Einführung eines neuen Ressourcenplanungssystems seien betrieblich notwendig, würden aber Unternehmen im regionalen Personenverkehr Risiken aussetzen, betont das Bahnunternehmen. Diese Risiken könnten nicht über die Einnahmen, also Abgeltungen und Ticketeinnahmen, finanziert werden.

Damit Unternehmen im öffentlichen Verkehr risikofähiger werden, fordert die BLS «entsprechende Regelungen und Abgeltungen».

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