Rund 100 Menschen klagten nach dem Baden im Bodensee bei Friedrichshafen über gesundheitliche Probleme. Nun wurden Badestellen gesperrt.
Bodensee
Einige Badestellen wurden am Bodensee bei Friedrichshafen geschlossen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Wohl wegen verstopften Leitungen ist der Bodensee teilweise mit Fäkalien verunreinigt.
  • Rund hundert Menschen sind bei Friedrichshafen nach dem Badegang erkrankt.
  • Nun ist das Baden in betroffener Zone untersagt.
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Wegen verunreinigten Wassers sind am Donnerstag mehrere Badestellen am Bodensee nahe dem süddeutschen Friedrichshafen gesperrt worden. Zuvor hatten sich gegen hundert Personen bei den Behörden wegen Durchfall und Erbrechen gemeldet.

Das Baden zwischen dem Freizeitgelände Manzell und dem Hafen von Fischbach ist nicht mehr erlaubt. Dies teilte die Stadt und das Landratsamt im Bodenseekreis am Donnerstag mit. Auch das Freibad Fischbach sei betroffen. Das Verbot gelte zunächst bis zum kommenden Montag.

Beim Gesundheitsamt hatten sich zuvor mehrere Anrufer gemeldet, die nach dem Baden vor dem Freizeitgelände über Durchfall und Erbrechen klagten. Bisher handle es sich um rund 100 Fälle. Die Symptome seien nach etwa einem Tag wieder abgeklungen.

Verstopfter Kanal nahe Friedrichshafen als Grund?

Der Grund für das verunreinigte Wasser sei vermutlich ein verstopfter Mischwasserkanal. Dadurch seien Abwässer über den Buchenbach in den Bodensee geleitet worden. Der Kanal sei am Mittwochabend gespült und die Verstopfung gelöst worden, so dass die Abwässer wieder zum Klärwerk fliessen konnten.

Es sei noch nicht sicher geklärt, welche Erreger die Beschwerden bei den Badegästen ausgelöst hatten. Dies teilten Stadt und Kreis weiter mit. Die Experten des Gesundheitsamts gingen aber von einer bakteriellen oder viralen Belastung des Seewassers aus.

Wasserprobe von Bodensee gab Hinweis

Eine Wasserprobe, die am Montag routinemässig an dem Freizeitgelände entnommen worden war, hatte demnach Werte von E.coli oder Enterokokken ergeben, die oberhalb der Grenzwerte der EU-Badegewässerverordnung lagen. Hinweise auf andere gesundheits- oder umweltgefährdende Stoffe gebe es derzeit nicht. Dies ebenso wenig wie auf einen nachhaltigen Umweltschaden in dem Bereich.

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