Braunwald GL: Bekanntes Familien-Skigebiet steht kurz vor dem Aus

Andrea Schüpbach
Andrea Schüpbach

Glarus,

Den Sportbahnen Braunwald droht das Aus. Für das Überleben braucht es jetzt viel Schnee – zudem fordert man künftig eine Geldspritze von Hotels.

Sportbahnen braunwald
Nach Braunwald kommt man mit der Standseilbahn. Auch diese soll künftig ihren Teil zum Erhalt der Sportbahnen beitragen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Den Sportbahnen Braunwald droht das Aus.
  • Nur ein guter Winter würde das Überleben vom Skigebiet sichern.
  • Um rote Zahlen zu verhindern, sollen zudem Hotels und Wohnungsbesitzer zahlen.

Für die Sportbahnen Braunwald steht eine kapitale Saison vor der Tür. Dem beliebten Familien-Skigebiet (1236 bis 1901 Meter über Meer) im Glarnerland droht das Aus.

Im Geschäftsjahr 2022/23 verzeichneten die Sportbahnen einen Verlust von einer Million Franken. Die letzte Saison riss ein weiteres Loch von 2,3 Millionen Franken in die Kasse.

Zu hohe Temperaturen, der Geschäftsführer eine «Fehlbesetzung»

Eigentlich habe der letzte Winter gut begonnen, erklärt Verwaltungsratspräsident Richi Bolt der «Südostschweiz». Weil es aber im Februar und März so warm war, kamen viel weniger Gäste.

Der Schnee ist aber nur das eine Problem. Andererseits sind da die roten Zahlen.

Zwar konnte man den Umsatz im letzten Geschäftsjahr um 28 Prozent auf 2,85 Millionen steigern. Die Erträge in den Beizen haben sich gar verdoppelt. Weil aber der betriebliche Aufwand um satte 58 Prozent auf 4,8 Millionen Franken wuchs, schrieb man ein fettes Minus.

Fährst du gerne Ski?

Ein Teil der Aufwandskosten sei auch auf den im Dezember 2023 entlassenen Geschäftsführer zurückzuführen. Bolt bezeichnete ihn an der Generalversammlung als «Fehlbesetzung». Er habe etwa «viel zu viele Angestellte» angeheuert.

Hotels sollen Betten nur noch mit Skipass für Sportbahnen Braunwald anbieten

Die anstehende Saison ist dank einer Finanzspritze der Aktionäre in Höhe von 1,7 Millionen gesichert. Anders sieht das aber für das Jahr darauf aus.

VR-Präsi Bolt spricht von 800'000 Franken, die jährlich für eine ausgeglichene Rechnung fehlen. Nun sollen auch die Nutzniesser ihren Teil für den Fortbestand des Skigebiets leisten.

Skigebiete retten, indem Hotels nur noch Zimmer mit Skipass anbieten: Eine gute Idee?

Konkret: Hotel- und Ferienwohnungsbesitzer sollen jeweils pro Bett ein Jahresabo für das Skigebiet kaufen. So wären für die Gäste im Übernachtungspreis auch die Sportbahnen Braunwald inbegriffen. Auch die Vermieter würden von diesem Werbeargument profitieren, ist sich der Verwaltungsrat sicher.

Zusätzlich müsse auch die Standseilbahn, mit der Gäste nach Braunwald reisen, in die Pflicht genommen werden. «Denn auch sie profitiert massiv von den Gästen der Sportbahnen», fordert Bolt.

Man wolle die Stakeholder, also die wirtschaftlich interessierten Geschäfte und Immobilienbesitzer, dazu im Frühling 2025 anfragen. Wenn diese nicht bereit sind, jährliche Beiträge zu leisten, drohe die Schliessung aller Bahnen.

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Kommentare

User #1535 (nicht angemeldet)

Laden zu machen. Bahnen Abreissen, nur die Standseilbahn für die Dorfbewohner. Alte Infrastruktur die nicht mehr Rentabel ist. Dauernde Ausfälle der Bahnen. Schlecht Präparierte Skipisten. Lange Wartezeiten Linthal und Braunwald für die Standseilbahn. Fussmarsch zum Hüttenberg oder Taxi im Sommer, dabei gibt es eine Zubringerbahn.

User #8504 (nicht angemeldet)

Wers nicht merkt, dass sich viel geändert hat und auf dieser Höhe immer noch auf Schnee hofft wir sein grünes Wunder erleben.

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