Briten-Brüder stehlen Artefakte aus Genfer Museum – Knast!

Carine Meier
Carine Meier

Genève,

Zwei Briten stahlen 2019 wertvolle Ming-Vasen aus einem Genfer Museum. Nun sind sie zu drei Jahren und sechs Monaten Gefängnis verurteilt worden.

Fondation Baur
Zwei Briten wurden für den Diebstahl wertvoller Ming-Vasen aus der Fondation Baur in Genf verurteilt. - Fondation Baur

Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei britische Brüder brachen 2019 in ein Genfer Museum ein.
  • Sie stahlen Objekte aus der Ming-Dynastie im Wert von 3,2 Millionen Franken.
  • Nun sind sie zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden.

Zwei Brüder aus Grossbritannien sind für den Diebstahl von Artefakten der Ming-Dynastie aus einem Genfer Museum verurteilt worden. Louis und Stewart Ahearne aus Greenwich, Südlondon, haben gestanden, zwei Vasen und eine Tasse aus der Baur-Stiftung geklaut zu haben. Die Objekte aus dem Museum für Fernöstliche Kunst in Genf haben einen Wert von rund 3,2 Millionen Franken.

Die Tat ereignete sich am 1. Juni 2019. Die beiden Männer waren maskiert und trugen Handschuhe. Sie schlugen eine Scheibe an der Vordertür des Museums ein und verschwanden dann mit den wertvollen Stücken.

Ming Vase Diebstahl Genf
Die gestohlene Ming-Vase befindet sich mittlerweile wieder im Besitz des Genfer Museums. - keystone

Vor einem Genfer Gericht wurden die Brüder am Dienstag jeweils zu drei Jahren und sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Zudem erhielten sie einen Landesverweis von fünf Jahren sowie eine Geldstrafe über 52'000 Franken.

Brüder «planten Einbruch akribisch»

Der Kriminalkommissar Matt Webb, der auf britischer Seite die Untersuchung des Falls leitete, erklärt gegenüber dem «Guardian»: «Die Ahearne-Brüder planten diesen Einbruch akribisch und führten sorgfältige Aufklärungsarbeit durch, um sicherzustellen, dass sie unerkannt fliehen konnten.»

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«Sie glaubten naiv, dass sie der Strafe entkommen könnten, wenn sie das Land verlassen. Aber sie hatten nicht damit gerechnet, dass wir so eng mit unseren Schweizer Kollegen zusammenarbeiten würden.»

Die DNA am Tatort wurde von den Schweizer Behörden auf einer internationalen Datenbank geteilt. Sie stammte mit der des 45-jährigen Stewart Ahearne überein. Die Ermittler konnten auch das Nummernschild eines Autos identifizieren, mit dem die Täter vom Tatort flüchteten.

Ming
Dieses Schälchen aus der Ming-Dynastie bleibt nach dem Einbruch weiterhin verschwunden. - Metropolitan Police

Die Untersuchungen bei der Autovermietung ergaben, dass Stewart das Auto am Flughafen abgeholt hatte. Dann benutzte er es auch, um die gestohlenen Güter zurück nach Grossbritannien zu bringen. Bilder von Überwachungskameras belasteten Louis Ahearne ebenfalls.

Täter bei Undercover-Operation entlarvt

Die Metropolitan Police organisierte schliesslich eine verdeckte Operation, um die Täter zu entlarven. Beamte gaben sich als Kunstinteressenten aus und arrangierten ein Treffen mit den Tätern in einem Londoner Hotel.

Stewart Ahearne und ein weiterer Komplize übergaben dort eine Vase im Austausch für rund 500'000 Franken an die Beamten. Sie wurden sofort verhaftet. Die Brüder wurden in die Schweiz ausgeliefert, wo sie am 15. Januar auf schuldig plädierten.

Noch sucht die Polizei aber nach einem Teil der Diebesbeute. Ein Becher mit Hühnern auf der Seite, ebenfalls aus der Ming-Dynastie, bleibt verschollen. Für Informationen über den Verbleib des Stücks winkt eine Belohnung von bis zu 10'000 britische Pfund.

Kommentare

User #4699 (nicht angemeldet)

Habe in einer Brocki so ein Schälchen für 3 CHF gekauft. Esse mein Birchermüesli aus diesem Schälchen. Bestimmt ist es eine Kopie aus China aber sieht so aus wie das Original.

User #1498 (nicht angemeldet)

Hätte nicht gedacht, das es grad Knast gibt. Bin etwas verstört. Sie haben ja nichts schlimmes gemacht.

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