Brittnau

Brittnau AG: Fasnachtswagen nennt schwarzes Gebäude «N-Wort-Dorf»

Simon Binz
Simon Binz

Region Reiden,

Beim Fasnachtsumzug in Brittnau AG am Sonntag wurden zwei Wagen zugelassen, die sich hart an der Grenze zur Diskriminierung bewegen.

Fasnacht Anlass Weekend Brittnau
Für die einen ist Fasnacht die Gelegenheit des Jahres ausgelassen zu feiern. Für andere sind es dagegen Veranstaltungen, bei denen Grenzüberschreitungen salonfähig gehalten werden. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Fasnachtsumzug in Brittnau AG waren zwei fragwürdige Umzugswagen mit dabei.
  • Schon 2023 sorgte die organisierende Häfe-Zunft mit einem Flyer für Aufsehen.
  • Beim letztjährigen Umzug hatte sich zudem ein Fasnächtler das Gesicht schwarz angemalt.

Die Häfe-Zunft Brönznau sorgte vor einem Jahr für Schlagzeilen, weil auf einem Flyer für die Fasnacht rassistische Begriffe verwendet wurden. Beim anschliessenden von der Häfe-Zunft angeführten Umzug in Brittnau AG kam es dann zu einem weiteren Skandal: Ein Fasnächtler nahm mit schwarz angemaltem Gesicht teil – das sogenannte «Blackfacing» gilt als rassistisch.

Offenbar hat der Fasnachtsverein aus Brittnau aber nichts aus der Kritik vom letzten Jahr gelernt. Am Sonntag hatte die organisierende Häfe-Zunft für den Umzug im Storchendorf nämlich gleich zwei Wagen zugelassen, die sich hart an der Grenze zur Diskriminierung bewegen. Darüber berichtet die «Aargauer Zeitung».

Ist bei der Fasnacht alles erlaubt?

So prangte an einem Umzugswagen in grossen Buchstaben: «So LGBTQ-mässig gohts mir aue nachem 10.te Bier, de weissi ou nömm beni Maa, Frou oder gar es Tier!» Und in Anspielung auf eine neue Überbauung im Dorf mit schwarzen Fassaden, stand auf einem anderen Wagen geschrieben: «Vo de Architekte e grosse Worf, es gseht us wienes N-Wort Dorf!»

Wer ist für die Wagengestaltungen in Brittnau AG verantwortlich?

Laut dem Bericht ist es unklar, wer für die Wagengestaltungen verantwortlich ist. Auf Wagennummern oder die Kommunikation der Reihenfolge der Wagen hatte das Komitee verzichtet.

Eine weitere Gruppierung konnte sich zudem eine Anspielung auf die Blackface-Kritik vom letzten Jahr nicht verkneifen: «Ganz i neutralem wiiss, so hocke mer eifach do, vellecht cha de Tagblatt-Chlaus jo das verstoh!»

Eine schriftliche Anfrage bei der Häfe-Zunft blieb laut der «AZ» bis Redaktionsschluss unbeantwortet.

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