Die Bundeskanzlei versucht sich mit der Twitter-Alternative «Mastodon», um Informationen auch dort zu verbreiten.
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Die Apps von Twitter und Mastodon auf zwei nebeneinander angeordneten Smartphones. Tech-Milliardär Musk hat den rund 44 Milliarden Dollar (44,2 Mrd Euro) teuren Kauf des Kurznachrichtendienstes Twitter abgeschlossen. - Andre M. Chang/ZUMA Press Wire/dpa

Die Bundeskanzlei verbreitet in einem Pilotversuch Informationen auf der Twitter-Alternative Mastodon. Sie will Erfahrungen sammeln mit der Kommunikation auf einem dezentral organisierten und datenschutzfreundlichen Kurznachrichtendienst. Der Versuch läuft ein Jahr lang. Wie die Bundeskanzlei am Dienstag mitteilte, lassen sich so Teile der Bevölkerung erreichen, die auf anderen Kanälen schwer zu erreichen sind.

Soziale Medien nutzen Bundesrat und Bundesverwaltung seit vielen Jahren. Die Instanz der Bundeskanzlei auf Mastodon heisst «social.admin.ch». Dort können Bundesrat und Departemente offizielle Accounts registrieren. Nutzerinnen und Nutzer mit einem Account bei einer anderen Instanz können die Accounts auf social.admin.ch verfolgen.

Die Eidgenössischen Departemente für auswärtige Angelegenheiten (EDA), des Innern (EDI) sowie für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) planen nach Angaben der Bundeskanzlei einen oder mehrere Accounts. Die Bundeskanzlei selbst betreibt einen für den Bundesratssprecher und Vizekanzler André Simonazzi.

Attraktive Eigenschaften für Regierungskommunikation

Mastodon weise Eigenschaften auf, welche für die Regierungskommunikation attraktiv seien, teilte die Bundeskanzlei mit. So sei die Plattform dezentral organisiert und laufe nicht über einen zentralen Server. Das entziehe den Kurznachrichtendienst der Kontrolle eines einzelnen Unternehmens und staatlicher Zensurbehörden.

Zudem sei der Dienst datenschutzfreundlich, denn die Betreiber der Instanzen würden über die Verwendung der Userdaten entscheiden. Viele Betreiber sind dabei den Angaben zufolge transparent, beschränken die Datenerhebung auf das zum Betrieb Notwendige und schliessen den Verkauf von Daten aus. Auch die Bundeskanzlei wird nach diesen Grundsätzen betreiben.

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