Der Umgang mit Wölfen durch den Bund und die Kantone wird von Tierschutz- und Umweltschutzorganisationen als problematisch angesehen.
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Nach Angaben der Gruppe Wolf Schweiz, des WWF, von Pro Natura und Bird Life Schweiz hat auch 2024 die Anzahl Nutztierrisse abgenommen, obwohl die Anzahl Wölfe zunahm. (Archivbild) - Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Tier- und Umweltschutzorganisationen kritisieren die Wolfspolitik von Bund und einzelnen Kantonen. Die Regulierung nehme Züge einer Schädlingsbekämpfung an. Bevölkerung und Gesetz verlangten Augenmass.

Nach Angaben der Gruppe Wolf Schweiz, des WWF, von Pro Natura und Bird Life Schweiz hat auch 2024 die Anzahl Nutztierrisse abgenommen, obwohl die Anzahl Wölfe zunahm. Dieser Trend habe bereits vor den massiven Wolfsabschüssen im letzten Winter eingesetzt.

Trotzdem würden aktuell viel mehr Wölfe zum Abschuss freigegeben. Der Bund und einzelne Kantone würden sich von den Fakten entkoppeln, schreiben die Organisationen in einer Mitteilung vom Mittwoch. Fakt sei, dass im Vergleich zum Vorjahr die Anzahl Nutztierrisse durch Wölfe zum dritten Mal in Folge abgenommen habe.

Niedrigere Rissraten trotz steigender Wolfsbestände

In den beiden Kantonen mit den grössten Wolfsvorkommen, Graubünden und Wallis, gibt es nach Angaben der Tierschutz- und Umweltorganisationen dieses Jahr per Ende Oktober 15 Prozent weniger Risse als im Vorjahr zum selben Zeitpunkt und sogar 40 Prozent weniger Risse als per Ende Oktober 2022. Im Kanton Glarus kam es sogar zu nur vier Rissen.

Dieser Abwärtstrend habe sich bereits im Sommer 2023 gezeigt, also vor Beginn der «hemmungslosen» Wolfsabschüsse. Der Rückgang der Schäden bei gleichzeitig steigendem Wolfsbestand sei daher primär auf die Anstrengungen im Herdenschutz zurückzuführen.

Steigende Abschussraten trotz sinkender Nutztierrisse

Im Kontrast zur Abnahme der Nutztierrisse stehe die Entwicklung bei den laufenden Wolfsabschüssen. Heute werde in gewissen Kantonen jedes Rudel, das ein einziges geschütztes Nutztier gerissen habe, zur Tötung freigegeben.

Bei insgesamt acht Rudeln habe das Bundesamt für Umwelt (Bafu) diesen Winter die vollständige Eliminierung genehmigt, darunter auch beim Nationalparkrudel. Den meisten anderen Wolfsrudeln sollen bis zu zwei Drittel ihrer Welpen «weggeschossen» werden.

Dass sich auch die Bevölkerung bei Eingriffen in den Wolfsbestand Augenmass wünscht, zeige die Petition der Naturschutzorganisationen für den Erhalt des Nationalparkrudels. Innert 14 Tage hätten über 35'000 Personen die Bündner Regierung dazu aufgerufen, auf die Tötung des Rudels zu verzichten und Alternativen zu finden.

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