EU

Bund wartet nach Tiktok-Verbot der EU-Kommission ab

Keystone-SDA
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Bern,

Mitarbeitende der EU-Kommission müssen die Social-Media-App Tiktok wegen Sicherheitsbedenken auf ihren Dienstgeräten löschen.

Tiktok
TikTok aus China bringt de Vorherrschaft amerikanischer Social-Media-Unternehmen ins Wanken. - Marijan Murat/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die chinesische Social-Media-App Tiktok löst im Westen grosse Sicherheitsbedenken aus.
  • EU-Kommissionsmitglieder müssen sie von ihren Diensthandys löschen.
  • Der Bund will erst herausfinden, weshalb die EU so entschieden hat, bevor er aktiv wird.

Bei der Bundesverwaltung will man diesen Entscheid nun analysieren. Zurzeit besteht kein Tiktok-Verbot auf Diensthandys. «Auch bei der Bundesverwaltung können jederzeit wenn nötig einzelne Apps aus Sicherheitsgründen verboten werden», schrieb die Bundeskanzlei auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Die Bundesverwaltung werde mit den zuständigen EU-Behörden klären, was zu diesem Entscheid geführt hat.

Tiktok unter Beobachtung

Das Nationale Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) als Kompetenzzentrum des Bundes für Cybersicherheit beobachtet die Entwicklung in allen Bereichen weiter sehr aufmerksam und kann im Bedarfsfall schnell reagieren, wie die Bundeskanzlei weiter festhält.

Die Mitarbeitenden der Bundesverwaltung verwenden auf ihren Mobiltelefonen spezielle Apps, um auf geschäftliche Anwendungen und Daten wie E-Mails, Kalender, Kontakte sowie Intranetplattformen zuzugreifen. Damit bleiben diese geschäftlichen Daten in einer isolierten, sicheren Umgebung – einer sogenannten Sandbox.

EU sperrt Tiktok auf Diensthandys

Am Donnerstag hatte die EU-Kommission Tiktok auf Diensthandys der Mitarbeiter verboten. Zudem müssen die zu einem chinesischen Konzern gehörende Video-App bis zum 15. März von privaten Geräten entfernt werden, auf denen Apps der EU-Kommission genutzt werden. Grund für die Entscheidung sind laut einer EU-Sprecherin Bedenken mit Blick auf die Cybersicherheit.

Tiktok kritisierte den Schritt. «Wir sind von dieser Entscheidung enttäuscht, die unserer Meinung nach fehlgeleitet ist und auf grundlegenden Missverständnissen beruht», sagte eine Sprecherin. Man habe sich mit der EU-Kommission in Verbindung gesetzt, um dies richtigzustellen.

Der zum chinesischen Bytedance-Konzern gehörenden Internetplattform Tiktok wird schon lange unzureichende Datensicherheit und ein Mangel an Schutz junger Nutzerinnen und Nutzer vorgeworfen. Befürchtet wird etwa, dass der chinesische Staat Zugriff auf Tiktok-Daten haben könnte. Tiktok weist das zurück.

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